Was kostet ein Bankautomat?

Geschrieben von Jörg Mitzlaff am . Veröffentlicht in Aktuelles

Auf die Frage, was ein Geldautomat für unseren Ort denn monatlich kosten würde, kam nur müdes Schulterzucken. Sparkassen-Chef Uwe Riediger konnte diese Frage jedenfalls nicht beantworten.

Es war der Höhepunkt einer schwachen Vorstellung des Vorstandsvorsitzenden der Barnimer Sparkasse.

Stattdessen betonte er immer wieder, es ginge überhaupt nicht um die Kosten, sondern um die Neuaufstellung der Sparkasse angesichts der Null- bzw. Minuszinsen wie auch des zunehmenden Online-Bankings und der Verschiebung der Barnimer Bevölkerungsschwerpunkte in den Berliner Speckgürtel, also weg aus der Fläche, hin zu den Ballungsräumen.

Immerhin fast 100 Groß Schönebecker und Bürger aus den Nachbarorten sind der Einladung des Ortsbeirates und des Bürgervereins Groß Schönebeck in den größten Veranstaltungsaal des Ortes gefolgt und haben sich am Dienstag Abend in der Gaststätte "Zur Schorfheide" eingefunden und wollten die Gründe zur geplanten Schließung der Sparkassenfiliale erfahren.

20161213 191551

Mit großer Verwunderung nahmen die Gäste dann zur Kenntnis, dass über die Konsequenzen der Schließung und über eine alternative Versorgung mit Bankdienstleistungen noch gar nicht ernsthaft nachgedacht wurde, obwohl die Schließung schon seit 2 Jahren geplant wurde.

Zu Recht sprach Ortsvorsteher Achim Buhrs davon: "Wir werden bei der Grundversorgung auf dem Land von der Politik in Stich gelassen". Der im Landkreis Barmin politisch verantwortliche Landrat und Verwaltungsratsvorsitzende der Sparkasse Barnim, Bodo Ihrke hat sich bisher öffentlich nicht geäußert. Der zu der Veranstaltung terminlich verhinderte Bürgermeister von Schorfheide, Uwe Schoknecht, forderte in einem Schreiben an die Groß Schönebecker "Verwaltungsrat und Vorstand der Sparkasse auf, mit uns gemeinsam nach Alternativen zu suchen." Besondere Verantwortung falle dabei Landrat Ihrke zu, der zudem ja auch für den öffentlichen Nahverkehr zuständig sei, so Schoknecht. Er sei bereit, sich mit allen Kräften bei der Suche nach Lösungen einzubringen.

Rainer E. Klemke, der die Veranstaltung moderierte, verglich die ungleichgewichtige Ausstattung mit Banken und Geldatomaten zwischen Eberswalde und Schorfheide:

  • In Eberswalde gibt es auf 48 qkm Stadtfläche 4 Sparkassenfilialen und zusätzlich 4 Geldautomaten

  • In der Gemeinde Schorfheide gibt es auf 238 qkm Gemeindefläche künftig nur noch 1 Sparkasse in Finowfurt

  • Auf die Fläche bezogen heißt das, dass die Sparkasse in Eberswalde alle 6 qkm erreichbar ist und in der Gemeinde Schorfheide alle 238 qkm. Das heißt, die Geld-Versorgung in der Schorfheide ist 40mal schlechter als in Eberswalde – und damit sind auch die Wege in der Gemeinde zur Bank entsprechend weiter.

  • Auf die Einwohner bezogen heißt das, dass in Eberswalde pro Einwohner doppelt so viele Angebote der Sparkasse - sieht man von den anderen dort zusätzlich vorhandenen weiteren 4 Banken ab - doppelt so gut ist wie in Schorfheide. Zählt man sie und die weiteren Geldautomaten mit, ist die dortige Versorgung sogar sechsmal besser als in Schorfheide.

 

Mit an Zynismus grenzender Arroganz versuchte Riediger das Problem der Schließung auf seine Sparkassenkunden abzuwälzen. Schließlich gebe es ja Online-Banking. Und wer aus dem Umland die Filiale nutzt, der sitzt ja eh schon im Auto, dann kann er auch noch 80km weiter fahren. Und wer mehr Geld braucht, als die 200 EUR Bargeld, die es bei Edeka nur bei Einkäufen über 20 € und nur, wenn man mit Karte zahlt (die z.B. unsere Geflüchteten nicht bekommen) gibt, fällt durch das Raster.

Eine Filiale aus wirtschaftlichen Gründen schließen zu müssen ist das eine, den flächenmäßig größten Teil unserer Gemeinde vom Zahlungsverkehr abzuschneiden ist etwas anderes.

Und wer nicht einmal die Preise für Bankautomaten kennt, offenbart damit, wie wenig ihn der einfache Bankkunde in Groß Schönebeck interessiert.

Aber da kennt er die Groß Schönebecker schlecht. "Wir werden kämpfen", so Achim Buhrs. Und weiter: "Wir werden einen runden Tisch organisieren, wo wir Alternativen für unseren Ort beraten werden". Buhrs will dabei die zahreichen Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger aus der Veranstaltung aufnehmen und einer weiteren Diskussion mit allen Verantwortlichen und auch mit anderen Betroffenen, wie z.B. den Kollegen in Lunow, zuführen. "In Groß Schönebeck wurde in den letzten Jahren so vieles und auch als beispielhaft ausgezeichnetes in Gang gesetzt und wir werden uns gerade jetzt, da deswegen immer mehr junge Familien hierher ziehen, nicht abhängen lassen."

Der erste Schritt dorthin ist es, sich zu organisieren. Die Petition "Keine ersatzlose Schließung der Sparkasse in Groß Schönebeck" kann noch 26 Tage unterschrieben werden.

Wer Online unterschreibt, wird regelmäßig über den aktuellen Stand informiert. Ansonsten liegen Unterschriftenlisten für unsere Petition auch in vielen Geschäften im Ort aus.

 

Offene Briefe des Ortsvorstehers und des Bürgervereins wegen der beabsichtigten Sparkassen-Filialschließung

Geschrieben von Rudolf Prume am . Veröffentlicht in Aktuelles

Sehr geehrter Herr Landrat und
Vors. Verwaltungsrat der Sparkasse Barnim
Bodo Ihrke
 
Die Bürger der Gemeinden Groß Schönebeck, Schluft, Klandorf und Böhmerheide
sind sehr besorgt über die Entscheidung, die Sparkassenfiliale in Groß Schönebeck
zu schließen.
Wir haben in den letzten Jahren gemeinsam die ländliche Entwicklung unseres Raumes
vorangetrieben und können sehr stolz darauf sein. Wir hoffen Sie haben unsere
positive Entwicklung auch wahrgenommen. Wir haben immer für den Landkreis Barnim
gekämpft und sind zum Aushängeschild geworden. Unser Erfolg beim Wettbewerb
„unser Dorf hat Zukunft“ haben wir dem Landkreis Barnim gewidmet.
Wir sind zu einer festen und starken Gemeinschaft herangewachsen, unsere Einwohnerzahl
steigt stetig. unser Kindergarten und unsere Schule stoßen schon jetzt an ihre Grenzen.
Es zieht immer mehr junge Familien nach Groß Schönebeck und uns gehört für die nächsten Jahre
die Zukunft. Unsere direkte Bahnverbindung zur Hauptstadt ist ein Faustpfand für
unser Werben, für unsere Heimat die Schorfheide und dem Barnim. Wir haben uns
stark für die Integration von Flüchtlingen eingesetzt und betreuen über 40 neue Mitbürger
in Groß Schönebeck, dafür opfern sich viele Helfer auf.
Groß Schönebeck ist zum Aushängeschild einer erfolgreichen Dorfgestaltung,
auch mit Ecken und Kanten, geworden, aber das schaffen wir auch noch..
Mit der Schließung unserer Sparkassenfiliale wird uns ein Baustein genommen,
der uns immer gut zu Gesicht gestanden hat, und wir haben immer darauf gebaut.
Was machen jetzt speziell unsere älteren Bürger (ca 500)? Der kurze und direkte
Weg zum Geld wird ihnen genommen. Unsere Sparkasse war nie und ist kein leerer Raum,
hier beginnt für uns das Leben, für ein erfolgreiches Gemeinwesen.
Der Ortsbeirat Groß Schönebeck und der Bürgerverein Groß Schönebeck
kämpfen und setzen sich für den Erhalt unserer Sparkasse ein.
Bitte helfen Sie uns dabei.
 
Mit freundlichen Gruß
 
Hans-Joachim Buhrs
Ortsvorsteher

 

An den
Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Sparkasse Barnim
Herrn Landrat Bodo Ihrke
Paul-Wunderlich-Haus
Am Markt 1
16225 Eberswalde

Groß Schönebeck, den 07. Dezember 2016

 

Schließung der Sparkassenfiliale in Groß Schönebeck

 

Sehr geehrter Herr Landrat,

in Ihrer Funktion als Landrat wachen Sie über die Sorgen, Nöte und Bedürfnisse der Barnimer Bürgerinnen und Bürger, in Ihrer Funktion als Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Barnim vertreten Sie einerseits den Landkreis in diesem Aufsichtsgremium der Sparkasse Barnim und andererseits müssen Sie den wirtschaftlichen Erfolg dieser Bank im Auge behalten. Das ist keine leichte Aufgabe, wenn beide Ziel kollidieren, wie dies bei dem Beschluss, die Sparkassenfiliale in Groß Schönebeck, die dort seit über 100 Jahre als Bank arbeitet, ersatzlos zu schließen.

Unser Ortsvorsteher Hans-Joachim Buhrs hat Ihnen schon übermittelt, was das für unsere rund 500 älteren und alten immobilen Dorfbewohner bedeutet, die sowohl von einer persönlichen Betreuung wie auch von einer Versorgung mit Bargeld ausgeschlossen werden. Die neuste Statistik des Landes zeigt die zunehmende Überalterung von Brandenburg. Mit der Filialschließung treffen sie gerade diese Menschen und halten junge davon ab, aufs Land zu ziehen. Es ist eine Entscheidung, die die völlig unzureichende ÖPNV-Anbindung des wachsenden Dorfes zur Gemeinde nach Finowfurt und zur Kreisstadt Eberswalde erneut in den Focus rückt. Es ist aber auch eine Botschaft, dass der ländliche Raum weiter abgehängt wird, wenn nun auch die Sparkasse schließt, während gerade jetzt immer mehr junge Familien in den Ort ziehen, um sich hier eine neue Heimat zu schaffen.

Das betrifft auch unsere 42 Geflüchteten, die gerade hier Fuß gefasst und sich gut eingelebt haben. Die auf die Bank vor Ort angewiesen sind, nachdem dort mit allen Problemen die Konten eröffnet haben und der Geschäftsablauf eingeübt werden konnte. Nun kommt auf sie eine neue Hürde zu, die sie mit den zusätzlich erforderlichen Fahrten nach Finowfurt zu bewältigen haben.

In der Presse war zu lesen, dass die Sparkassenkunden nur einmal im Jahr die Geschäftsstelle besucht hätten. Wir können solche Zahlen aus eigener Anschauung nicht bestätigen. Bei allen Besuchen dort waren wir nicht die einzigen Besucher und mussten z.T. längere Wartezeiten in Kauf nehmen und Beratungstermine vorher terminlich anmelden. Das gilt auch für den viel frequentierten Geldautomaten, der nicht nur von Dorfbewohnern, sondern auch von vielen Besuchern und Durchfahrenden genutzt wird.

Sehr geehrter Herr Landrat,

wenn sich eine Geschäftsstellenschließung schon nicht vermeiden lässt, dann wäre die Einrichtung eines Serviceterminals der Sparkasse mit Geldein- und Auszahlungs- sowie Überweisungsfunktion für Groß Schönebeck unverzichtbar! Es gibt auch erfolgreiche Modelle in anderen ländlichen Räumen, wo die Sparkasse mit einem Fahrzeug die Dörfer zu festen Zeiten anfährt, um ihre Bankdienstleistungen so an die Kunden zu bringen. Fordern Sie von der Sparkasse kreative Modelle zur Versorgung iher Kunden!

Einfach zu schließen ist aus vielerlei Gründen die schlechteste Lösung, auch für die Zukunft der Sparkasse selbst, die damit ihr Alleinstellungsmerkmal verliert und austauschbar wird mit allen anderen Mitbewerbern. Warum sollte man denn dann bei ihr mit seinen Konten und Vermögensanlagen bleiben, zumal sie nicht die günstigsten Kondtionen am Markt bietet?

Wir möchten Sie und den Verwaltungsrat der Sparkasse dringend bitten, Ihre Entscheidung nochmals zu überdenken und die Einwohner von Groß Schönebeck, Böhmerheide, Schluft und Klandorf sowie Eichhorst wie auch die örtlichen Gewerbetreibenden nicht völlig von Bankdienstleistungen abzuschneiden. Im Zusammenhang mit der anstehenden Kreisgebietsreform schüren solche Entscheidungen des forcierten Rückzugs aus der Fläche erheblichen und zunehmenden Unmut in der Bevölkerung. Es können nicht alle Menschen in der Kreisstadt leben – wir merken die Nachteile des Zugangs (und des damit verbundenen zusätzlichen Aufwands) zu allen Behörden und Versorgungseinrichtungen auf dem Land immer wieder in der Betreuungsarbeit unserer geflüchteten Familien. Stärken Sie stattdessen die ländliche Infrastruktur und ermöglichen Sie so ein attraktives Leben auch in den Dörfern, gerade auch für die älteren Menschen und auch für unsere Geflüchteten!

Wir bitten Sie: Setzen Sie ein Zeichen und stoppen Sie den Rückzug aus der Fläche!

Mit freundlichen Grüßen

 

Rainer E. Klemke
Sprecher des Willkommensteams des Bürgervereins Groß Schönebeck/Schorfheide e.V.

sowie

Jörg Mitzlaff (Vorsitzender) und Katrin Severin (stellvertretende Vorsitzende)
im Namen der Mitglieder des Bürgervereins Groß Schönebeck/Schorfheide e.V.

 

Online-Petition und Unterschriftensammlung gegen die Sparkassenschließung

unter

https://www.openpetition.de/petition/online/keine-ersatzlose-schliessung-der-sparkasse-in-gross-schoenebeck

und auf dem Weihnachtsmarkt sowie einigen Geschäften in Groß Schönebeck

 

Außerordentliche Sitzung des Ortsbeirats von Groß Schönebeck zur Sparkassenschließung

am Dienstag, den 13.12.2016 um 19 Uhr in der Gaststätte "Zur Schorfheide", Ernst Thälmann Str. 49 am Lindenplatz

 


Presseartikel zur Schließung von Sparkassen-Filialen im (Ober-) Barnim vom 30.11.2016 in der MOZ.

Projekte des Bürgervereins: Sich einbringen, mitgestalten

Geschrieben von Rainer Klemke am . Veröffentlicht in Aktuelles

 

Der Bürgerverein sucht Mitstreiter*innen für die Arbeitsgruppen, die zwei Projekte des nächsten Jahres helfen, weiter voranzutreiben. Interessierte Bürger*innen sind herzlich eingeladen, sich in Wort und Tat einzubringen.

Anne Tausch, Tochter von Walter Krumbach mit dem Sandmann und Pittiplatsch

100 Jahre Krumbach:

Das Krumbach-Projekt des Bürgervereins wird in enger Zusammenarbeit mit dem Ortsbeirat und mit Unterstützung der Gemeinde Schorfheide fortgesetzt. Das Wandbild in der Schlufter Straße wird aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg gefördert. Dazu werden Arbeitsgruppen (zu denen auch interessierte Nichtvereinsmitglieder herzlich eingeladen sind) gebildet,


- die die Konzeption für den Themenweg zum literarischen Schaffen des Groß Schönebecker Kinderbuchautors Walter Krumbach (von der Kita Borstel bis zu seinem ehemaligen Wohnhaus im Hirschweg) ausarbeiten, (hierzu bei Rainer E. Klemke - Tel.: 0152 34142946, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! – melden)
(Für den Themenweg werden noch die möglichen Standorte für die Tafeln entlang der Berliner Str., der Schlufter Str., des Priesterwegs und und des Hirchwegs gesucht. Aus Sicherheitsgründen wäre es schön, wenn diese in Vorgärten aufgestellt werden könnten.)


- die eine Ausstellung und den Festakt zum 100. Geburtstag am 1. April 2017 in der Kirche vorbereiten (hierzu bei Rainer E. Klemke - Tel.: 0152 34142946, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! – melden),
(Für die Ausstellung werden Puppen, persönliche Erinnerungsstücke aus der Kindheit mit de Sandmann und seinen Gefährten, Schallplattenhüllen, Bücher mit Krumbachgeschichten bzw. dem Sandmanngeschichten etc. gesucht. Gefragt sind auch persönliche Erinnerungen an Walter Krumbach, der viele Dorfgeschichten in seine Bücher eingebaut hat.)

- die ein künstlerisches Rahmenprogramm (Lesungen, Theaterworkshops, Aufführungen mit unseren Kindern und Jugendlichen) auf die Beine stellen. (Hierzu bei Jan Ivers melden – Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel.: 033393 180068)

Garten der Nationen:Wer macht mit als Mitplaner/spender/nutzer des Gartens der Nationen im Mühlenweg 2017?

Es wird eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich zusammen mit unseren Geflüchteten mit der weiteren Entwicklung des Gartens der Nationen befasst (hierzu bei Jan Ivers melden - Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel.: 033393 180068). Themen u.a.: Wie soll die neue Bepflanzung aussehen? Welche sonstigen Nutzungen sind möglich? Nachdenken über die Anlegung eines Trimm-Dich-Pfades?

 

230 weniger Autos nach Berlin

Geschrieben von Jörg Mitzlaff am . Veröffentlicht in Aktuelles

 

11 Züge enden täglich in Groß Schönebeck. 230 Groß Schönebecker fahren täglich mit der Bahn nach Berlin und zurück. Die Heidekrautbahn ist die Lebensader des Dorfes.

Die Fahrgastzahlen werden täglich ganz genau ermittelt mit einem Sensor an jeder Zugtür. So berichtet es Herr Bröcker, Geschäftsführer der NEB, der am 9.11.2016 zu Gast im Bürgerhaus Groß Schönebeck war.

Er stellte sich den Fragen der 20 Anwesenden aus Groß Schönebeck und den umliegenden Ortsteilen.

bahnhof gross schoenebeck-800

Die Geschichte der Heidekrautbahn ist eine Erfolgsgeschichte. Von zwischenzeitlich nur noch 1.000 Fahrgästen in den 90igern befördert sie jetzt wieder 4.500 Fahrgäste täglich.

Mit 4 "Talent"-Zügen und einem Zug in Reserve betreibt die NEB die Strecke der RB27. Sichergestellt ist der Betrieb bis 2017 nach Gesundbrunnen und bis 2020 bis nach Karow. Ein Betrieb für den Zeitraum danach gilt als gesichert. Entscheiden muss darüber das Land Brandenburg, welches den Betrieb der Bahn bezuschusst und dafür Gelder vom Bund bekommt. Der anwesende Martin Ehlers , Mitglied des Kreistages möchte sich hierfür bei seiner Landespartei stark machen.

Herr Bröcker informierte darüber, dass ab Februar 2017 keine Züge mehr nach Gesundbrunnen fahren werden, weil bei Karow ein neues Bahnkreuz gebaut wird. Die Züge bis Karow werden weiter fahren und auch der S-Bahnbetrieb ist sichergestellt.

Ein großer Kritikpunkt waren die mangelnde Fahrgastinformation auf den Bahnhöfen und über die VBB-App "Öffi", wenn es zu Verspätungen kommt. Herr Bröcker zeigte sich dankbar für das Feedback, da bis zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt war, dass die Züge des Baufahrplanes nicht in Echtzeit in das DB-Netz übertragen wurden. Wenn ab heute wieder der Regelfahrplan gilt, soll die Anzeige der Verspätungen in den Apps der VBB wieder funktionieren. Fall nicht sind die Mitarbeiter dankbar über Störungsmeldungen unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Schließlich wird es eine Push-App der NEB geben die sofort über Verspätungen informiert. Nach 3 Jahren Entwicklungszeit steht sie jetzt kurz vor der Einführung, so Bröcker.

Jetzt fehlt nur noch ein Internetanschluss im Zug, der die kleinen und größeren Funklöcher im Wald überbrücken kann.

 

Weitere Beiträge...