Sparkassenschließung: Groß Schönebeck fordert Runden Tisch

Geschrieben von Rainer Klemke am . Veröffentlicht in Aktuelles

 

Ortsbeirat Groß Schönebeck

Bürgerverein Groß Schönebeck/Schorfheide e.V.

Willkommensteam des Bürgervereins Groß Schönebeck


Herrn Landrat Bodo Ihrke

Paul-Wunderlich-Haus
Am Markt 1

16225 Eberswalde

Groß Schönebeck, den 29. Dezember 2016

Sehr geehrter Herr Landrat,

für Ihre Antwort auf unser Schreiben vom 7. Dezember 2016 danken wir Ihnen. Leider mussten wir daraus den Eindruck gewinnen, dass nicht unser gewählter Landrat, sondern der Vorsitzende des Verwaltungsrates der Barnimer Sparkasse geantwortet hat. Diese Argumentation hatten wir wortgleich von Sparkassenvorstand Herrn Riediger auf unserer außerordentlichen Ortsbeiratssitzung schon gehört. Allerdings hatte Herr Riediger dort mehrmals zu unser aller Erstaunen betont, dass es keine finanziellen Gründe seien, die die Sparkasse zur Schließung der Sparkassenfiliale in Groß Schönebeck bewegt hätten. Leider gehen Sie in Ihrem Schreiben mit keinem Wort auf unsere Bedenken und Anregungen, die anderswo gut funktionieren, ein!

Sehr geehrter Herr Landrat, das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verpflichtet die Politik darauf, für gleichwertige Lebensbedingungen im Land zu sorgen:

Die Verantwortung „für die Fläche“ ist ein Kernelement des Sozialstaates (Art. 20 GG). Für die „Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse“ wurde dem Bund Gesetzgebungsrecht in bestimmten Bereichen eingeräumt (Art. 72 GG). Länderfinanzausgleich und Bundesergänzungszuweisungen (§ 106 GG) wahren die „Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse im Bundesgebiet“, Das Raumordnungsgesetz des Bundes konkretisiert gleich im ersten Grundsatz: „Im Gesamtraum der Bundesrepublik Deutschland und in seinen Teilräumen sind ausgeglichene soziale, infrastrukturelle, wirtschaftliche, ökologische und kulturelle Verhältnisse anzustreben“ (§ 2 Abs. 2 Nr. 1 ROG „siwök“). Länderverfassungen und Landesplanungsgesetze zitieren den Begriff ihrerseits und verpflichten sich damit zu einer entsprechenden Strukturpolitik und Entwicklung ihres Landesgebietes. Bund und Länder gewährleisten gleichwertige Lebensverhältnisse z. B. dadurch, dass sie die Aufgabenträger im Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorgegesetzlich zur Vorhaltung einer Grundversorgung verpflichten. Im Unterbereich der Daseinsvorsorge hinsichtlich der Geldversorgung finden sich im Brandenburgischen Sparkassengesetz (§ 2) eine entsprechende Aufgabendefinition, der Sie als Landrat wie auch als Verwaltungsratsvorsitzender der Barnimer Sparkasse verpflichtet sind (und der gerade der Grund dafür sind, warum der Landrat dort Verwaltungsratsvorsitzender ist). Mit der Abkopplung zahlreicher Bürgerinnen und Bürger von der Geldversorgung treffen sie vor allem unsere Bedürftigen, die wir ehrenamtlich mit Lebensmitteln über unsere TAFEL und mit Kleidung und Haushaltsgegenständen über unser REGAL versorgen. Gerade sie haben in der Regel keinen Computer für online-banking und auch keine Kreditkarte, um anderswo Geld abzuheben.

Leider kann von der grundgesetzlich geforderten Gleichwertigkeit der Lebensbedingungen hier auf dem Land keine Rede mehr sein, im Gegenteil: Sie, sehr geehrter Herr Landrat, tragen dazu bei, dass eine solche immer weiter abgebaut wird, anstatt hier gegen zu steuern. Immer mehr Versorgungs- und Verwaltungs-/Beratungsfunktionen werden aus dem ländlichen Raum in die Städte verlagert. Gegenüber den Einwohnern z.B. der Kreisstadt Eberswalde müssen die Barnimer aus der Fläche immer weitere Strecken zurücklegen, um ihre Angelegenheiten zu regeln. Gleichzeitig wird der öffentliche Nahverkehr immer stärker eingeschränkt und richtet weitere zeitliche und finanzielle Hürden auf, die alle Grundversorgungs- und Hartz-IV-Empfänger, auch für die im ländlichen Raum untergebrachten Geflüchteten ohne jede Entlastung gegenüber ihren Pendants in der Stadt zusätzlich belastet und ihren ohnehin minimalen finanziellen Spielraum weiter einschränkt. Die Schließung unserer Sparkasse ist ein weiterer und signalhafter Schritt dahin, die Attraktivität des ländlichen Raumes in der Nordostecke des Landkreises weiter zu demontieren. Junge Familien, die erfreulicher Weise immer öfter nach Groß Schönebeck und die umliegenden Ortsteile übersiedeln, sagen uns, dass die hier vorhandene Geldversorgungsmöglichkeit einer der Gründe für die hiesige Ansiedlung war. Unserer Touristiker sagen uns, dass es für ihre Gäste von großer Bedeutung ist, hier ihre Bankgeschäfte erledigen zu können. Die Uckermärker Nachbarn nutzen bislang auch unseren Geldautomaten auf der Durchfahrt und beim Einkauf oder beim Arztbesuch, weil der Weg nach Templin für sie zu weit ist.

Die Brandenburger Politik beklagt die Überalterung im ländlichen Bereich, aber eine Entscheidung wie die des zunehmenden Rückzugs von Versorgungseinrichtungen aus der Fläche treibt diesen Prozess aber maßgeblich an! Die Brandenburger Politik wundert sich über den wachsenden Widerstand gegen die Planungen der Kreisreform. Es sind die Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger mit dem fortschreitenden Abbau der Bürgerdienste in der Fläche und der zunehmenden Entfremdung der Politik mit den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger für die sie eigentlich da sein sollte. Sie wundert sich über die Flucht der Wählerinnen und Wähler zu alternativen „postfaktischen“ Politikmodellen, treibt diese Entwicklung aber selbst an.

Die Sparkasse in Groß Schönebeck hat – so die immer wieder dokumentierte Meinung unserer bislang mehr als 600 Unterzeichner unserer Petition – ihre Kundinnen und Kunden nicht wegen außerordentlich günstiger Angebote, sondern weil sie hier vor Ort ist. Leider hat sie vor ihrer Entscheidung, was heute im Wirtschaftsleben gang und gäbe ist, keine Marktuntersuchung gemacht. Wenn die Sparkassenfiliale in Groß Schönebeck schließt, werden ihr viele Kundinnen und Kunden nicht nach Finowfurt folgen, sondern sich kostengünstigere Alternativen suchen, werden sie doch von der Sparkasse geradezu den Online-Banken zugetrieben! Sie wird deutlich an Geschäftsvolumen verlieren, weil Geldanlagen in zweistelligem Millionenbereich an Mitbewerber abwandern. Gerade die lukrativen Kunden sind geldpolitisch mobil und werden, wie uns überall versichert wird, ihre Konsequenzen ziehen. Insofern macht Ihre Entscheidung weder sozialpolitisch noch wirtschaftlich für die Sparkasse als Einrichtung des Landkreises Barnim Sinn.

Wir bitten Sie daher nochmals eindringlich, in ihren beiden Funktionen - als Landrat wie als Verwaltungsratsvorsitzender - die Schließungsentscheidung zu überdenken und noch im Januar einen Runden Tisch einzuberufen, um gemeinsam mit allen Beteiligten nach einer Lösung zu suchen, die bürgernah, wirtschaftlich und strukturpolitisch sinnvoll ist.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Joachim Buhrs

Ortsvorsteher Groß Schönebeck für den Ortsbeirat


Jörg Mitzlaff

Vorsitzender des Bürgervereins Groß Schönebeck/Schorfheide e.V.


Rainer E. Klemke

für das Willkommensteam des Bürgervereins Groß Schönebeck/Schorfheide e.V.

Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Die online-Petition gegen die Schließung der Sparkasse in Groß Schönebeck finden Sie unter:

https://www.openpetition.de/petition/online/keine-ersatzlose-schliessung-der-sparkasse-in-gross-schoenebeck

 

Rückblick und Ausblick

Geschrieben von Peter Harbach am . Veröffentlicht in Aktuelles

Die Schachfreunde Groß Schönebeck blicken auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Im Schul- und Kitaschachbereich gelang es, wiederum ca. 200 Kinder in den wöchentlich stattfindenden AG-Stunden zu betreuen. An den von ihnen organisierten Schulmeisterschaften nahmen 170 Schüler teil. 7 Mannschaften beteiligten sich am Pokalwettbewerb der Brandenburger Schulen. Die besten AG-Teilnehmer konnten wieder für den Verein gewonnen werden, dem aktuell 39 Kinder angehören. 31 von ihnen nahmen am Winter- bzw. SommerCamp teil. Viele Turniere mit insgesamt mehreren hundert Teilnehmern zeigen, dass die Angebote für Spieler aus Nah und Fern interessant sind. Sie errangen in Mannschafts- und Einzelwettbewerben in Brandenburg vier Titel und zeigten mit weiteren Podestplätzen, dass sie im Nachwuchsbereich zu den Brandenburger Stärksten gehören. Mit 8 Sportlern nehmen sie an der Brandenburger Landesmeisterschaft im Januar 2017 teil. Damit stellen sie die zweitstärkste Delegation.
Ganz aktuell freuen sich die Schachfreunde, dass sie erstmals in Berlin bzw. Brandenburg ein Schnellschachturnier mit FIDE-Auswertung anbieten. Zum 9. Internationalen Neujahrsturnier gibt es schon jetzt viele starke Spieler, die sich darauf freuen, an so einem Turnier teilnehmen zu können. Auch darüberhinaus haben die Schachfreunde für 2017 ehrgeizige Pläne. In der Brandenburger Einzel- und Mannschaftsmeisterschaft soll um die Pokale mitgespielt werden. Im Februar fahren 14 Kinder ins WinterCamp - "Schach intensiv & Ski alpin" ist das Motto. Im März wird bei der Brandenburger Schulmeisterschaft um die vorderen Plätze mitgespielt. Und auch zum SommerCamp "Schach, Sport, Spiel & Spaß auf dem Bauernhof" gibt es schon jetzt vielseitiges Interesse. Und last not least - die Entwicklung der freundschaftlichen Kontakte zu unseren polnischen Schachfreunden wird auch 2017 zu neuen interessanten Angeboten führen.
Peter Harbach, www.schach-schorfheide.de

Feuer in der Schlufter Straße

Geschrieben von Rainer Klemke am . Veröffentlicht in Aktuelles

Dachstuhlbrand im Haus der Familie Bukuev

Glück im Unglück hatte die Familie Bukuev am 16. Dezember 2016, als am Vormittag unter ihrem Dach ein Feuer ausbrach. Die junge Mutter saß mit zwei Kindern ahnungslos im Haus und wurde erst durch Passanten aus dem Haus und in Sicherheit gebracht, die die Flammen aus dem Dachstuhl schlagen sahen. Der Vater war in Berlin zum Einkaufen und die Großmutter holte zu der Zeit gerade die beiden ältesten Kinder aus dem Kindergarten ab.

Die Freiwillige Feuerwehr Groß Schönebeck traf nur wenige Minuten nach der Alarmierung fast zeitgleich mit einem vorsorglich alarmierten Rettungshubschrauber und einem Krankenwagen ein. Dabei konnte zuerst festgestellt werden, dass die junge Frau und ihre Kinder keine Rauchvergiftung erlitten hatten.

Zusammen mit den nachgezogenen Löschzügen aus Klandorf und Zerpenschleuse konnte das Feuer schnell gelöscht werden. "Fünf Minuten später", so der Einsatzleiter Kay Bartl, "und wir hätten das Haus nur noch kontrolliert abbrennen lassen müssen." Vom Einsatz seiner 19 Kolleginnen und Kollegen zeigte sich Bartl sehr zufrieden: "Das lief wie im Bilderbuch ab." Als Brandursache wurde ein Kabelbrand vermutet, was aber von der angerückten Kriminaltechnik noch näher untersucht wird. Ein Fremdverschulden wurde von Feuerwehr und Polizei ausgeschlossen.

Der von der Familienpatin und Hausbesitzerin alarmierte Landkreis schickte umgehend eine Betreuerin von der EJB, die die Familie zunächst im Übergangswohnheim in Wandlitz unterbringen sollte. Das Willkommensteam des Bürgervereins konnte das in Absprache mit der Familie dankend ablehnen, weil die Bukuevs schon wegen der Kinder, aber auch den gewachsenen Bindungen unbedingt in Groß Schönebeck bleiben wollen. So wurde die Familie vom Teamleiter Jan Ivers und der Patin Diana Rex-Thon und Sebastian Thon zunächst in einer Wohnung in der Schlufter Straße untergebracht und versorgt.

Die Polizei kam wegen der Schlüsselworte "Feuer" und "Geflüchtete" mit einem großen Aufgebot zur Untersuchung des Brandes und zeigte sich sehr beeindruckt von den sofortigen vielfältigen Hilfeangeboten und Hilfestellungen sowie ersten Geldspenden für die Familie Bukuev aus dem Dorf. Das hätten sie, so der Einsatzleiter, in dieser Form noch nirgends erlebt.

Auch Ortsvorsteher Hans-Joachim Buhrs, der sehr schnell am Ort des Geschehens war und seine Hilfe anbot, zeigte sich sowohl von dem professionellen Job der Freiwilligen Feuerwehr wie auch von der schnellen Hilfsorganisation des Willkommensteams beeindruckt.

Der Brand- und Wasserschaden an dem Haus ist erheblich, so dass leider trotz aller Bemühungen der Feuerwehr von einem Totalverlust für die Familie Rex-Thon ausgegangen werden muss.

Infolge des Feuerwehreinsatzes war die Schlufter Str. vorüberghend in beide Richtungen gesperrt.

Traditionelle Theaterfahrt nach Schwedt

Geschrieben von Katja Campbell am . Veröffentlicht in Kleine Grundschule

Die Adventszeit ist da - und traditionell machten sich alle Kinder der Kleinen Grundschule Groß Schönebeck, das gesamte Kollegium sowie die Vorschulgruppe der Kita Borstel an einem dunklen, kalten Morgen in aller Frühe auf den Weg nach Schwedt.

Sie wollten in die Glitzerwelt des Orients eintauchen und die Abenteuer von Aladin und seiner Wunderlampe in den Uckermärkischen Bühnen Schwedt verfolgen.


Gebannt staunten die Kinder über wundervolle Kostüme, Musik und Tanz. Besonders mitreißend waren die Szenen, in denen der fliegende Teppich, der blaue Dschinn und die schöne Prinzessin die Zuschauer in ihren Bann zogen.

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Einige Kinder der 2., 3. und 4. Klasse haben sich besonders fleißig auf diesen Theaterbesuch vorbereitet: Sie gestalteten Orientteppichmuster, die im Foyer des Theaters zu einem großen "Teppich" zusammengestellt und von vielen Besuchern bewundert wurden.

 

 

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