Offene Briefe des Ortsvorstehers und des Bürgervereins wegen der beabsichtigten Sparkassen-Filialschließung

Geschrieben von Rudolf Prume am . Veröffentlicht in Aktuelles

Sehr geehrter Herr Landrat und
Vors. Verwaltungsrat der Sparkasse Barnim
Bodo Ihrke
 
Die Bürger der Gemeinden Groß Schönebeck, Schluft, Klandorf und Böhmerheide
sind sehr besorgt über die Entscheidung, die Sparkassenfiliale in Groß Schönebeck
zu schließen.
Wir haben in den letzten Jahren gemeinsam die ländliche Entwicklung unseres Raumes
vorangetrieben und können sehr stolz darauf sein. Wir hoffen Sie haben unsere
positive Entwicklung auch wahrgenommen. Wir haben immer für den Landkreis Barnim
gekämpft und sind zum Aushängeschild geworden. Unser Erfolg beim Wettbewerb
„unser Dorf hat Zukunft“ haben wir dem Landkreis Barnim gewidmet.
Wir sind zu einer festen und starken Gemeinschaft herangewachsen, unsere Einwohnerzahl
steigt stetig. unser Kindergarten und unsere Schule stoßen schon jetzt an ihre Grenzen.
Es zieht immer mehr junge Familien nach Groß Schönebeck und uns gehört für die nächsten Jahre
die Zukunft. Unsere direkte Bahnverbindung zur Hauptstadt ist ein Faustpfand für
unser Werben, für unsere Heimat die Schorfheide und dem Barnim. Wir haben uns
stark für die Integration von Flüchtlingen eingesetzt und betreuen über 40 neue Mitbürger
in Groß Schönebeck, dafür opfern sich viele Helfer auf.
Groß Schönebeck ist zum Aushängeschild einer erfolgreichen Dorfgestaltung,
auch mit Ecken und Kanten, geworden, aber das schaffen wir auch noch..
Mit der Schließung unserer Sparkassenfiliale wird uns ein Baustein genommen,
der uns immer gut zu Gesicht gestanden hat, und wir haben immer darauf gebaut.
Was machen jetzt speziell unsere älteren Bürger (ca 500)? Der kurze und direkte
Weg zum Geld wird ihnen genommen. Unsere Sparkasse war nie und ist kein leerer Raum,
hier beginnt für uns das Leben, für ein erfolgreiches Gemeinwesen.
Der Ortsbeirat Groß Schönebeck und der Bürgerverein Groß Schönebeck
kämpfen und setzen sich für den Erhalt unserer Sparkasse ein.
Bitte helfen Sie uns dabei.
 
Mit freundlichen Gruß
 
Hans-Joachim Buhrs
Ortsvorsteher

 

An den
Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Sparkasse Barnim
Herrn Landrat Bodo Ihrke
Paul-Wunderlich-Haus
Am Markt 1
16225 Eberswalde

Groß Schönebeck, den 07. Dezember 2016

 

Schließung der Sparkassenfiliale in Groß Schönebeck

 

Sehr geehrter Herr Landrat,

in Ihrer Funktion als Landrat wachen Sie über die Sorgen, Nöte und Bedürfnisse der Barnimer Bürgerinnen und Bürger, in Ihrer Funktion als Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Barnim vertreten Sie einerseits den Landkreis in diesem Aufsichtsgremium der Sparkasse Barnim und andererseits müssen Sie den wirtschaftlichen Erfolg dieser Bank im Auge behalten. Das ist keine leichte Aufgabe, wenn beide Ziel kollidieren, wie dies bei dem Beschluss, die Sparkassenfiliale in Groß Schönebeck, die dort seit über 100 Jahre als Bank arbeitet, ersatzlos zu schließen.

Unser Ortsvorsteher Hans-Joachim Buhrs hat Ihnen schon übermittelt, was das für unsere rund 500 älteren und alten immobilen Dorfbewohner bedeutet, die sowohl von einer persönlichen Betreuung wie auch von einer Versorgung mit Bargeld ausgeschlossen werden. Die neuste Statistik des Landes zeigt die zunehmende Überalterung von Brandenburg. Mit der Filialschließung treffen sie gerade diese Menschen und halten junge davon ab, aufs Land zu ziehen. Es ist eine Entscheidung, die die völlig unzureichende ÖPNV-Anbindung des wachsenden Dorfes zur Gemeinde nach Finowfurt und zur Kreisstadt Eberswalde erneut in den Focus rückt. Es ist aber auch eine Botschaft, dass der ländliche Raum weiter abgehängt wird, wenn nun auch die Sparkasse schließt, während gerade jetzt immer mehr junge Familien in den Ort ziehen, um sich hier eine neue Heimat zu schaffen.

Das betrifft auch unsere 42 Geflüchteten, die gerade hier Fuß gefasst und sich gut eingelebt haben. Die auf die Bank vor Ort angewiesen sind, nachdem dort mit allen Problemen die Konten eröffnet haben und der Geschäftsablauf eingeübt werden konnte. Nun kommt auf sie eine neue Hürde zu, die sie mit den zusätzlich erforderlichen Fahrten nach Finowfurt zu bewältigen haben.

In der Presse war zu lesen, dass die Sparkassenkunden nur einmal im Jahr die Geschäftsstelle besucht hätten. Wir können solche Zahlen aus eigener Anschauung nicht bestätigen. Bei allen Besuchen dort waren wir nicht die einzigen Besucher und mussten z.T. längere Wartezeiten in Kauf nehmen und Beratungstermine vorher terminlich anmelden. Das gilt auch für den viel frequentierten Geldautomaten, der nicht nur von Dorfbewohnern, sondern auch von vielen Besuchern und Durchfahrenden genutzt wird.

Sehr geehrter Herr Landrat,

wenn sich eine Geschäftsstellenschließung schon nicht vermeiden lässt, dann wäre die Einrichtung eines Serviceterminals der Sparkasse mit Geldein- und Auszahlungs- sowie Überweisungsfunktion für Groß Schönebeck unverzichtbar! Es gibt auch erfolgreiche Modelle in anderen ländlichen Räumen, wo die Sparkasse mit einem Fahrzeug die Dörfer zu festen Zeiten anfährt, um ihre Bankdienstleistungen so an die Kunden zu bringen. Fordern Sie von der Sparkasse kreative Modelle zur Versorgung iher Kunden!

Einfach zu schließen ist aus vielerlei Gründen die schlechteste Lösung, auch für die Zukunft der Sparkasse selbst, die damit ihr Alleinstellungsmerkmal verliert und austauschbar wird mit allen anderen Mitbewerbern. Warum sollte man denn dann bei ihr mit seinen Konten und Vermögensanlagen bleiben, zumal sie nicht die günstigsten Kondtionen am Markt bietet?

Wir möchten Sie und den Verwaltungsrat der Sparkasse dringend bitten, Ihre Entscheidung nochmals zu überdenken und die Einwohner von Groß Schönebeck, Böhmerheide, Schluft und Klandorf sowie Eichhorst wie auch die örtlichen Gewerbetreibenden nicht völlig von Bankdienstleistungen abzuschneiden. Im Zusammenhang mit der anstehenden Kreisgebietsreform schüren solche Entscheidungen des forcierten Rückzugs aus der Fläche erheblichen und zunehmenden Unmut in der Bevölkerung. Es können nicht alle Menschen in der Kreisstadt leben – wir merken die Nachteile des Zugangs (und des damit verbundenen zusätzlichen Aufwands) zu allen Behörden und Versorgungseinrichtungen auf dem Land immer wieder in der Betreuungsarbeit unserer geflüchteten Familien. Stärken Sie stattdessen die ländliche Infrastruktur und ermöglichen Sie so ein attraktives Leben auch in den Dörfern, gerade auch für die älteren Menschen und auch für unsere Geflüchteten!

Wir bitten Sie: Setzen Sie ein Zeichen und stoppen Sie den Rückzug aus der Fläche!

Mit freundlichen Grüßen

 

Rainer E. Klemke
Sprecher des Willkommensteams des Bürgervereins Groß Schönebeck/Schorfheide e.V.

sowie

Jörg Mitzlaff (Vorsitzender) und Katrin Severin (stellvertretende Vorsitzende)
im Namen der Mitglieder des Bürgervereins Groß Schönebeck/Schorfheide e.V.

 

Online-Petition und Unterschriftensammlung gegen die Sparkassenschließung

unter

https://www.openpetition.de/petition/online/keine-ersatzlose-schliessung-der-sparkasse-in-gross-schoenebeck

und auf dem Weihnachtsmarkt sowie einigen Geschäften in Groß Schönebeck

 

Außerordentliche Sitzung des Ortsbeirats von Groß Schönebeck zur Sparkassenschließung

am Dienstag, den 13.12.2016 um 19 Uhr in der Gaststätte "Zur Schorfheide", Ernst Thälmann Str. 49 am Lindenplatz

 


Presseartikel zur Schließung von Sparkassen-Filialen im (Ober-) Barnim vom 30.11.2016 in der MOZ.

Projekte des Bürgervereins: Sich einbringen, mitgestalten

Geschrieben von Rainer Klemke am . Veröffentlicht in Aktuelles

 

Der Bürgerverein sucht Mitstreiter*innen für die Arbeitsgruppen, die zwei Projekte des nächsten Jahres helfen, weiter voranzutreiben. Interessierte Bürger*innen sind herzlich eingeladen, sich in Wort und Tat einzubringen.

Anne Tausch, Tochter von Walter Krumbach mit dem Sandmann und Pittiplatsch

100 Jahre Krumbach:

Das Krumbach-Projekt des Bürgervereins wird in enger Zusammenarbeit mit dem Ortsbeirat und mit Unterstützung der Gemeinde Schorfheide fortgesetzt. Das Wandbild in der Schlufter Straße wird aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg gefördert. Dazu werden Arbeitsgruppen (zu denen auch interessierte Nichtvereinsmitglieder herzlich eingeladen sind) gebildet,


- die die Konzeption für den Themenweg zum literarischen Schaffen des Groß Schönebecker Kinderbuchautors Walter Krumbach (von der Kita Borstel bis zu seinem ehemaligen Wohnhaus im Hirschweg) ausarbeiten, (hierzu bei Rainer E. Klemke - Tel.: 0152 34142946, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! – melden)
(Für den Themenweg werden noch die möglichen Standorte für die Tafeln entlang der Berliner Str., der Schlufter Str., des Priesterwegs und und des Hirchwegs gesucht. Aus Sicherheitsgründen wäre es schön, wenn diese in Vorgärten aufgestellt werden könnten.)


- die eine Ausstellung und den Festakt zum 100. Geburtstag am 1. April 2017 in der Kirche vorbereiten (hierzu bei Rainer E. Klemke - Tel.: 0152 34142946, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! – melden),
(Für die Ausstellung werden Puppen, persönliche Erinnerungsstücke aus der Kindheit mit de Sandmann und seinen Gefährten, Schallplattenhüllen, Bücher mit Krumbachgeschichten bzw. dem Sandmanngeschichten etc. gesucht. Gefragt sind auch persönliche Erinnerungen an Walter Krumbach, der viele Dorfgeschichten in seine Bücher eingebaut hat.)

- die ein künstlerisches Rahmenprogramm (Lesungen, Theaterworkshops, Aufführungen mit unseren Kindern und Jugendlichen) auf die Beine stellen. (Hierzu bei Jan Ivers melden – Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel.: 033393 180068)

Garten der Nationen:Wer macht mit als Mitplaner/spender/nutzer des Gartens der Nationen im Mühlenweg 2017?

Es wird eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich zusammen mit unseren Geflüchteten mit der weiteren Entwicklung des Gartens der Nationen befasst (hierzu bei Jan Ivers melden - Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel.: 033393 180068). Themen u.a.: Wie soll die neue Bepflanzung aussehen? Welche sonstigen Nutzungen sind möglich? Nachdenken über die Anlegung eines Trimm-Dich-Pfades?

 

230 weniger Autos nach Berlin

Geschrieben von Jörg Mitzlaff am . Veröffentlicht in Aktuelles

 

11 Züge enden täglich in Groß Schönebeck. 230 Groß Schönebecker fahren täglich mit der Bahn nach Berlin und zurück. Die Heidekrautbahn ist die Lebensader des Dorfes.

Die Fahrgastzahlen werden täglich ganz genau ermittelt mit einem Sensor an jeder Zugtür. So berichtet es Herr Bröcker, Geschäftsführer der NEB, der am 9.11.2016 zu Gast im Bürgerhaus Groß Schönebeck war.

Er stellte sich den Fragen der 20 Anwesenden aus Groß Schönebeck und den umliegenden Ortsteilen.

bahnhof gross schoenebeck-800

Die Geschichte der Heidekrautbahn ist eine Erfolgsgeschichte. Von zwischenzeitlich nur noch 1.000 Fahrgästen in den 90igern befördert sie jetzt wieder 4.500 Fahrgäste täglich.

Mit 4 "Talent"-Zügen und einem Zug in Reserve betreibt die NEB die Strecke der RB27. Sichergestellt ist der Betrieb bis 2017 nach Gesundbrunnen und bis 2020 bis nach Karow. Ein Betrieb für den Zeitraum danach gilt als gesichert. Entscheiden muss darüber das Land Brandenburg, welches den Betrieb der Bahn bezuschusst und dafür Gelder vom Bund bekommt. Der anwesende Martin Ehlers , Mitglied des Kreistages möchte sich hierfür bei seiner Landespartei stark machen.

Herr Bröcker informierte darüber, dass ab Februar 2017 keine Züge mehr nach Gesundbrunnen fahren werden, weil bei Karow ein neues Bahnkreuz gebaut wird. Die Züge bis Karow werden weiter fahren und auch der S-Bahnbetrieb ist sichergestellt.

Ein großer Kritikpunkt waren die mangelnde Fahrgastinformation auf den Bahnhöfen und über die VBB-App "Öffi", wenn es zu Verspätungen kommt. Herr Bröcker zeigte sich dankbar für das Feedback, da bis zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt war, dass die Züge des Baufahrplanes nicht in Echtzeit in das DB-Netz übertragen wurden. Wenn ab heute wieder der Regelfahrplan gilt, soll die Anzeige der Verspätungen in den Apps der VBB wieder funktionieren. Fall nicht sind die Mitarbeiter dankbar über Störungsmeldungen unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Schließlich wird es eine Push-App der NEB geben die sofort über Verspätungen informiert. Nach 3 Jahren Entwicklungszeit steht sie jetzt kurz vor der Einführung, so Bröcker.

Jetzt fehlt nur noch ein Internetanschluss im Zug, der die kleinen und größeren Funklöcher im Wald überbrücken kann.

 

Fragen an den Chef der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB)

Geschrieben von Jörg Mitzlaff am . Veröffentlicht in Aktuelles

 

Nach den massiven Behinderungen im Betriebsablauf der NEB im Sommer dieses Jahres, stellt sich der Vorstandschef der NEB Detlef Bröcker den Fragen der Pendler und interessierten Bürger. Das Gespräch wird organisiert vom Bürgerverein und Ortsbeirat Groß Schönebeck, der Endstation der Heidekrautbahn alias RB27.

Sicher wird es auch viele Fragen zu den aktuellen Bauarbeiten in Karow und den geplanten Bauarbeiten 2017 geben.

Wann?

09.11.2016, 19:15


Wo?

Bürgerhaus "Alte Schmiede", Rosenthaler Straße Ecke Berliner Straße, 3 Minuten vom Bahnhof Groß Schönebeck entfernt.

 

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Mit 1x Umsteigen nach Düsseldorf - So wünschen es sich viele Pendler - Einen direkten Anschluss an die Fernbahn von Groß Schönebeck aus.

 

Der letzte Zug fährt um 21.12 zurück in Richtung Karow, genug Zeit, für ein ausführliches Gespräch mit Geschäftsführer Bröcker.

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