Aktuelles

Dorfgespräch vom 11. September: AG Energieversorgung gegründet

Geschrieben von Rainer Klemke am . Veröffentlicht in Aktuelles

Im Mittelpunkt des leider nicht sehr gut besuchten Dorfgespräches stand die Energiekrise. Ortsvorsteher Andreas Zeidler informierte über den aktuellen Planungsstand zum Bau von Windrädern und der Nutzung der Erdwärme vom Sarnow (siehe auch auf unserer Hompage https://www.grossschoenebeck.de/umgebung/aktuelles/686-gross-schoenebeck-als-energetischer-selbstversorger-das-dorf-baut-an-seiner-zukunft.html). Infolge der langen Planungs- und Realisierungsprozesse, auch wegen der mangelnden Fertigungskapazitäten, werde es bis zur Fertigstellung allerdings noch Jahre dauern.

https://blog.allplan.com/de/autarke-doerfer
https://zukunftskommunen.de/kommunen-projekte/energieautarkes-dorf-feldheim/
https://mil.brandenburg.de/mil/de/presse/detail/~06-07-2022-klimareise-treuenbrietzen-energieautarkes-dorf-feldheim
https://www.deutschlandfunkkultur.de/energieautark-in-brandenburg-100.html

Daran schloss sich eine intensive Diskussion darüber an, wie unser Dorf schnellstmöglich ernergieautark werden kann (und wie die Einwohner daran auch finanziell beteiligt werden können), wie es einige andere Dörfer - auch in Brandenburg - schon vorgemacht haben. Unter Leitung von Bürgervereinsvorsitzendem Jörg Mitzlaff soll Erfahrung dazu eingesammelt und über Konzepte für Groß Schönebeck nachgedacht werden. Wer dabei mittun möchte und Ideen einbringen will, möge sich an ihn wenden (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)

Diskutiert wurden auch Lösungen für den Fall, dass es zu Versorgungsenpässen mit Gas oder Strom kommt. Der Ortsbeirat wurde gebeten, bei der Gemeinde einen Prüfauftrag zu initiieren, wie z.B. der Jugendtreff mit einem Ofen ausgestattet werden könnte, um dort eine warme Zufluchtstation zu schaffen. Außerdem sollte sich jeder in seiner Nachbarschaft darum kümmern, dass hilfsbedürftigen Menschen in einem solchen Fall beigestanden werden kann (z.B. mit der Versorgung von Brennmaterial etc.).

Teilnehmende Jugendliche regten an, in Groß Schönebeck eine Skaterbahn anzulegen, um ihnen ein attraktives Angebot auch hier im Dorf zu machen. Der Ortsbeirat wurde gebeten, einen entsprechenden Prüfauftrag an die Gemeinde zu richten.

 

Berlin vom Wasser aus Erleben - Ein Ausflug mit den Groß Schönebecker Neubürgern

Geschrieben von Rainer Klemke am . Veröffentlicht in Aktuelles

 

Die MS Frohsinn auf der Fahrt vor der Berliner Kongresshalle ("Schwangere Auster), ein Geschenk der Amerikaner an Berlin, heute als "Haus der Kulturen der Welt" genutzt.

Erst musste die Dampferfahrt wegen der Corona-Erkrankung der Schiffsbesatzung verschoben werden, dann war bei der Heidekrautbahn Schienenersatzverkehr angesagt und die Gefahr enstanden, dass die 80 Teilnehmer nicht alle vom Ersatzbus mitgenommen werden konnten. Doch eine Mail an die NEB bewirkte, dass ein größerer Bus eingesetzt wurde und so konnten die syrischen, tschetschnenischen und ukrainischen Geflüchteten, die in Groß Schönebeck eine neue Heimat gefunden haben, am 7. August ihre Fahrt nach Berlin antreten. Geführt von der ehrenamtlich tätigen Leiterin der Deutschkurse und des Schularbeitszirkels des Bürgervereins, Karin Friedrich, wanderte die Gruppe nach der Ankunft in Berlin durch das Nikolai-Viertel und besichtigte u.a. mit der dortigen Museumskirche das älteste Berliner Bauwerk.

Einstieg am Historischen Hafen an der Fischerinsel in Alt-Berlin auf die MS Frohsinn

Dann ging es am Historischen Hafen an der Fischerinsel auf die MS Frohsinn, ein 1936 erbautes Museumsschiff der Stiftung Museumshafen, wo die Gruppe vom Stiftungsvorstand und Eigner Manfred Pfitsch und vom Sprecher des Willkommensteams des Bürgervereins, Rainer E. Klemke, empfangen wurde. Schnell war das reichhaltige Buffet, zu dem die Teilnehmer ihre nationalen Spezialitäten mitgebracht hatten, aufgebaut und dann konnte das Schiff losfahren.

Adam Mechidov aus Tschetschenien, der seit 2015 mit seiner Familie in Groß Schönebeck lebt und derzeit eine Lehre beim örtlichen EDEKA-Markt absolviert, war bereits zum dritten Mal bei einer solchen Fahrt mit Geflüchteten dabei und erläuterte auf russisch zusammen mit Rainer E. Klemke, was es an besonderen Sehenswürdigkeiten entlang der Fahrt über die Spree zu sehen gab. Anhand von Filmen über das 1945 zerstörte Berlin in der kostenlosen berlinHistory.app wurde den Teilnehmern gezeigt, dass Städte wie Grosny, Aleppo, Mariopol und Cherson, woher die Geflüchteten u.a. kommen, auch wieder wie Berlin neu auferstehen können, wie dies hier in Berlin zu sehen war.

Fahrt durchs Regierungsviertel

Beginnend an der Mühlendammschleuse, wo bis zu 30.000 Schiffe im Jahr geschleust werden, vorbei an Reichstag, Paul-Löbe-Haus und Bundestagsbibliothek, Bundeskanzleramt und Kongreßhalle, dem heutigen Haus der Kulturen der Welt, ging es bis zum Amtssitz des Bundespräsidenten, Schloss Bellevue, und dann flussaufwärts weiter zur Jannowitzbrücke, wo U-Bahn, Fluss, Straße und S-Bahn übereinander auf vier Ebenen ein besonderes Bauwerk bilden, zur East-Side-Gallery und dem dortigen neuen Stadtviertel, wo man die Geschichte der Teilung und der Wiedervereinigung sowie des Wiederaufbaus von Berlin erzählen konnte bis zu den neuen Bauten auf der ehemaligen Fischersiedlung Strahlau und am Rummelsburger See, wo die wilden Wassercamper mit ihren Booten liegen und sich das ehemaligen DDR-Zuchthaus und das frühere Armen- und Bewahrungshaus der Reichshauptstadt - heute ein schickes Wohnquartier mit Gedenkort - befand.

Unterwegs wurden unzählige Fotos und Filmaufnahmen gemacht und in die Heimat zu Familie und Freunden geschickt.

Vor der Oberbaumbrücke, die 1896 zur Gewerbe- und Kolonialausstellung im Treptower Park nach dem Vorbild der Stadtmauer in Neubrandneburg errichtet wurde sowie links der DDR-Eierspeicher für 6 Millionen Eier, heute Universal-Studios

Voller neuer Eindrücke und mit neuen Kontakten untereinander kehrten die Teilnehmer in die Schorfheide zurück, wo es zum Abschied ein herzliches Umarmen und ein ganz großes Dankeschön für diesen erlebnisreichen Tag gab. Ein großes Dankeschön ging auch an die Firmen Agrmex und e.dis, die es nun schon zum dritten Mal seit 2015 ermöglichten, Berlin und seine Geschichte mit den Neubürgern vom Wasser aus entdecken zu können sowie an die Stiftung Museumshafen Berlin.

Gruppenfoto mit den Teilnehmern

Karin Friedrich und Rainer E. Klemke werden nun weitere Angebote für die Kinder der Geflüchteten (wovon schon acht in Groß Schönebeck geboren wurden) vorbereiten. Auf Einladung des Kletterwaldes am Wildpark (https://www.wildpark-schorfheide.de/de/spiel-spass/kletterwald-schorfheide.html) wird es für sie dort einen Kletter-Nachmittag geben. Und für besonders kriegstraumatisierte Kinder wird auf dem Reiterhof von Gut Sarnow therapeutisches Reiten ermöglicht.

 

Groß Schönebeck als energetischer Selbstversorger? Das Dorf baut an seiner Zukunft.

Geschrieben von Rainer Klemke am . Veröffentlicht in Aktuelles

Windräder zahlen sich mehrfach für unser Dorf aus

Es wird noch einige Jahre dauern, bis alle Planungs- und Genehmigungsprozesse und die Lieferengpässe bewältigt sind, aber es soll auch in Groß Schönebeck Windräder entlang der Bahnlinie und auf dem Hinterplan geben, wenn alle Voraussetzungen abschließend geklärt sind.
Das ist ein Ergebnis der öffentlichen Ortsbeiratssitzung am 2. August in der Gaststätte zur Schorfheide.

Wie Rainer Dickmann von der SAG berichtete, sieht der Integrierte Regionalplan Uckermark/Barnim unter Nr. 39 (https://uckermark-barnim.de/wp-content/uploads/SUP_iRP_UmBar_Entwurf_2022_Umweltbericht_Anh_2_Steckbriefe_WEG.pdf

die Aufstellung von 7 Windrädern entlang der Bahnlinie bis zu ehemaligen Mülldopnie außerhalb der Schutzgebiete vor. Wird dieser Plan so beschlossen, wovon auszugehen ist, könnte dort jeder der Teilgrundstücksbesitzer Windräder ohne weitere Genehmigungs- und Einspruchsverfahren installieren lassen. Dankeswerter Weise hat die SAG die Initiative ergriffen, alle Grundeigentümer an einen Tisch zu bringen, um ein geordntes gemeinsames Vorgehen zu vereinbaren und anzustreben, das Projekt mit einem gemeindlichen Bebauungsplan zu strukturieren. Dabei strebt die SAG auch auf eigenem Grund auf dem Hinterplan die Aufstellung weiterer 5 Windräder landschaftsschutzverträglich an und hat dazu in der Ortsbeiratssitzung einen einstimmigen positiven Beschluß des Ortsbeirates erhalten.
Mit der Aufstellung dieser Windräder wird nicht nur eine herausragender Beitrag zum Schutz des Klimas und der bedrohten Energieversorgung geleistet. Damit wird auch ein wichtiger existenzsichernder Beitrag zur Zukunft unseres landwirtschaftlichen Betriebes geleistet, der unter der schlechten Bodenqualität und den beiden Trocksommern (und kommenden Klimaverschlechterungen) sehr zu leiden hat, und es spült auch mehrere 100.000 € pro Jahr in die Etats der beiden Dörfer Groß Schönebeck und Klandorf, (mit denen sie dann selbstständig wirtschaften können), weil die anliegenden Ortschaften im Umkreis von 3 Km an den Erträgen der Windräder beteiligt sind.

Derzeit werden von einer Planungsgruppe die Unterlagen ausgearbeitet und alle Voraussetzungen geprüft (Umweltverträglichkeitsprüfung und Machbarkeit), um sie dann auf einer Bürgerversammlung vorzustellen.

 

Kann man bald mit Erdwärme in Groß Schönebeck heizen?

Schon zu DDR-Zeiten wurde auf dem Sarnow gebohrt und diese Forschungen nach der Wiedervereinigung vom Potsdamer Geoforschungsinstitut unter Leitung von Prof. Sass fortgeführt. Dort hat man zwar kein Erdöl oder Erdgas in bis zu 4 km Tiefe gefunden, wohl aber potentiell nutzbare Erdwärme. Bislang rechnete sich deren Nutzung aber noch nicht. Das ist nun unter den neuen Rahmenbedingungen (Energiekrise und klimaverträgliche Heizung) anders geworden. Daher bereitet das Forschungsinstitut nun mit allen Beteiligten einschließlich unseres Dorfes einen Forschungsantrag zu einem praktischen Versuch vor, diese Erdwärme aus ca. 2 km Tiefe (mit 65 Grad Wärme) für die Beheizung von Gebäuden in Groß Schönebeck zu nutzen, wobei zunächst an Schule, Kita, Schloß und die neue Siedlung hinter dem Schloß an der Kannegießerstraße gedacht ist.

Aber auch dabei sind noch viele Beiträge zu erarbeiten und Voraussetzungen zu klären, was einen zeitlichen Horizont von einigen Jahren bedeutet.

Mühlenstraße wird neu gebaut

Sehr viel früher als die Energieprojekte wird ein seit Jahren teils auch kontrovers diskutiertes Bauprojekt "Mühlenstraße" realisiert werden. Ortsvorsteher Andreas Zeidler informierte dazu, dass derzeit die Vermessungs- und Planungsarbeiten laufen, um ab nächstem Jahr bis einschließlich 2024 auf 1250 m Länge die Mühlenstraße von Grund auf neu zu bauen und mit einer 5,05 m breiten Asphaltdecke und durchgehender Beleuchtung auszustatten. Die Gemeinde plant dafür Kosten in Höhe von 1,6 Mio. € ein, die Anwohnenden müssen dazu keinen Beitrag leisten.

Glasfaserleitungen für Telefon werden derzeit verlegt

Auch bei der Ausstattung mit Glasfaserleitungen macht Groß Schönebeck einen großen Schritt in die Zukunft: Derzeit werden - vor allem im Durchschussverfahren - die neuen Telefonkabel im Ort verlegt. Das soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Wer dafür einen Anschluss beantragt hat (oder das in den nächsten Tagen tut). bekommt den noch kostenlos! Man wird dann noch angeschrieben, um die Entfernungen zum Haus, wo der Hausanschluss gelegt werden soll, auszumessen und Bilder davon an die beauftragte Firma zu schicken.

Infos dazu unter: https://www2.dns-net.de/de-de/schorfheide

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