Jahresrückblick über die geleistete Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Groß Schönebeck 2021

Geschrieben von Kay Bartl am . Veröffentlicht in Freiwillige Feuerwehr

Nachdem im letzten Jahr pandemiebedingt die Jahreshauptversammlung ausfallen musste, so ist es eine Freude hier sitzen zu dürfen, euch und unseren Gästen über unsere Arbeit des vergangenen Jahres zu informieren.
Die Aktivitäten im 2. Corona Jahr waren überwiegend auf die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft beschränkt. Die sonst gewohnte Öffentlichkeitsarbeit war ebenso auf das Minimum reduziert. Dazu aber später mehr. Im Großen und Ganzen waren die Ausfälle der Kameraden durch eine Covid Infektion gering, so dass die Einsatzbereitschaft der Groß Schönebecker Wehr zu keinem Zeitpunkt gefährdet war. Der Mundnasenschutz wurde Teil unserer Persönlichen Schutzausrüstung (kurz PSA).

Nun aber erst einmal zu den Einsätzen des vergangenen Jahres. Gegenüber 2020 blieb die Anzahl der Alarmierungen weitestgehend mit 38 konstant.
Einen Schwerpunkt bildete der Oktober mit 8 Alarmierungen.
Ungewöhnlich waren die fehlerhaften Ortszuweisungen durch die Leitstelle, wodurch sich die Anfahrzeit wesentlich verlängerte.  Einmal wurde sogar vergessen uns überhaupt zu alarmieren. Dies erfolgte dann durch eine Nachalarmierung. Auch die Bereiche der noch immer bestehenden Funklöcher machten es uns nicht immer leicht eine adäquate Kommunikation mit der Leitstelle aufrechtzuerhalten.
Eine erfolgte Kontrollmessfahrt durch die Autorisierte Stelle Digitalfunk Brandenburg war leider nicht zielführend. Gemeinsam mit dem Gemeindebrandmeister (GBM) sind wir aber an dem Problem dran und bleiben es auch weiterhin.
Auch die Einhaltung der Hygienemaßnahmen im Einsatzgeschehen stellte uns immer wieder auf neue Herausforderungen.

Nun zur Einsatzstatistik:

Die erste Alarmierung erfolgte am 03.01.21 und die letzte am 10.12.21

Wir wurden zu 20 Technischen Hilfeleistungen (THL) und 9 Verkehrsunfällen (VKU) mit insgesamt 14 Verletzten Personen alarmiert. 3 Personen verstarben, davon wurden 2 von uns tot geborgen.

Die THL und VKU´s verteilten sich wie folgt:
•    9 VKU`s mit 11 verletzten Personen
•    2 THL zur Beseitigung einer Ölspur
•    6 THL zu Beseitigung von Bäume
•    2 THL Wasser im Keller
•    1 THL Wasserschaden am Stromkasten
•    1 THL Land und Straße überflutet
•    1 THL Bus von Straße
•    3 THL Türnotöffnung mit 2 toten Personen
•    1 THL Hilfeleistung Rettungsdienst (RD) mit 1 toten Person
•    2 THL Tragehilfe RD mit je 1 Verletzten Person
•    1 THL Sturmschaden Hausdach

Zwei THL waren von besonderer Tragik wobei 2 uns bekannte Personen nur noch tot vorgefunden wurden. Bei einer Person halfen wir auf Bitten der Kriminalpolizei bei der Leichenschau.

Weiterhin rückten wir zu 9 Brandalarmierungen aus die sich wie folgt zusammensetzten:

•    1 unklare Rauchentwicklung (Lagerfeuer)
•    3 Brandmeldeanlage (BMA)
•    3 Brand Wald
•    1 Brand Gebäude
•    1 Brand Stromkasten Hausanschluss

Verteilung der Einsätze auf die Monate:
•    Januar 4
•    Februar 5
•    März 2
•    April 1
•    Mai 1
•    Juni 6
•    Juli 2
•    August 5
•    September 1
•    Oktober 8
•    November 0
•    Dezember 3

Obwohl es bei der einen oder anderen Alarmierung personell auch schon mal knapp wurde, waren aber trotzdem am Tage oder in der Nacht, alle Einsätze zusammengenommen, im Durchschnitt 12 Kameraden zum Einsatz ausgerückt. Zusätzlich waren fast immer Kameraden im Gerätehaus als nachrückende Einsatzkräfte auf Abruf in Bereitschaft. Die Ausrücke Zeit, das heißt zwischen Alarmierung durch die Leitstelle und Meldung vom Fahrzeug belief sich im Durchschnitt auf 4,5 min.

Einige Einsätze waren sehr zeitintensiv sodass sich die reine Einsatzdauer auf insgesamt 57 h 3 min belief.
 Nicht mitgerechnet ist die Zeit der Nachbereitung wie z.B. die Aufbereitung der Geräte und Einsatzfahrzeuge für den nächsten Einsatz.
Weiterhin wurden 9 Dienste und 6 Versammlungen unter den jeweilig geltenden Hygienevorschriften durchgeführt.

Zusätzlich bewässerten wir in den Sommermonaten in der Schorfheide mit unseren Tanklöschfahrzeugen zum Wildtierschutz die Tränken. Dies nutzten wir sogleich um den Baufortschritt für die Erneuerung der Löschwasserbrunnen zu sichten. Sogleich machten wir uns mit den Örtlichkeiten vertraut. Bei den schon in Betrieb genommenen Löschwasserbrunnen konnte das befüllen unserer Fahrzeuge geprobt werden.

Im November fuhren wir nach Klosterfelde zur Firma DAIKO Autoverwertung um die Handhabung und Vorgehensweise der Schere und Spreizer an einem PKW für den Ernstfall zu üben.

Alle Wartungs- und Werkstatttermine der Fahrzeuge wurden über das Jahr verteilt wie gewohnt von uns selbst koordiniert und wahrgenommen. Damit konnte wir auch gleich unseren Gemeindegerätewart Kamerad Weiler etwas entlasten.

Die Ausbildungsangebote auf Gemeinde, -Kreis- und Landesebene konnten von uns nicht immer genutzt werden. Viele geplante Lehrgängen mussten pandemiebedingt ausfallen oder wurden kurzfristig verschoben, sodass eine Freistellung durch die Arbeitgeber meist nicht mehr möglich war. Dennoch nahmen Kameraden erfolgreich an der TM I und TM II Ausbildung teil.

Ab Mai konnte dann auch die Jugendfeuerwehr ihre Ausbildungsdienste wiederaufnehmen. Organisiert durch die Jugendwarte Kamerad Brüssow und Kamerad Peter fand dann im regelmäßigen Rhythmus die Ausbildung wieder statt. Da die Jugendfeuerwehr auf 17 junge Brandschützer mächtig gewachsen ist, bekamen die beiden Jugendwarte bei Bedarf Hilfe aus der Aktiven Riege.

Im September organisierte der Träger des Brandschutzes eine Datenschutzschulung. Wir nahmen daran teil.

Im Sommer konnten wir wieder so langsam zur Öffentlichkeitsarbeit zurückkehren. Einen weiteren Aufgabenbereich bei denen wir über das vergangene Jahr präsent waren, geholfen haben, geladen waren, gern mitgestalteten, abgesichert und mitbegleitet haben waren:
•    Geladen waren wir zum 60.Geburtstag des damaligen Ortswehrführers (OWF) der Feuerwehr Zerpenschleuse Kamerad Dieter Schalo
•    Danach ist Kamerad Schalo in der Funktion des OWF zurückgetreten, wir folgten der Einladung zur Verabschiedung  
•    Vorbereitet wurde eine Wahlschulung der Wahlhelfer für die letzte Bundestagswahl
•    Wir sicherten zum Tag der deutschen Einheit den Fackelumzug und das anschließende Lagerfeuer ab
•    Präsent waren wir zur Absicherung in Böhmerheide zum Herbstfeuer
•    Im November unterstützten wir die Jugendfeuerwehren bei der Abnahme der Jugendflamme
•    Der Martinsumzug wurde von uns begleitet   

Was war sonst noch so los:

Im Frühjahr machte ich GBM Kamerad Seeger mit dem großen Wirkungsbereich der Groß Schönebecker Wehr bekannt. Wir beide fuhren mit dem Vorausgerätewagen (VGW) soweit die Zeit es erlaubte alle Ecken und Kanten ab. Dabei wurde er mit den jeweiligen örtlichen Besonderheiten oder Problemen, die im Einsatzgeschehen zusätzlich von uns zu bewältigen sind, bekannt gemacht. Dazu konnten wir auch in intensiven Gesprächen viele Gemeinsamkeiten feststellen.

Am 10. März, nach einem Alarmeinsatz, wartete auf die OWF der Feuerwehr Groß Schönebeck im Gerätehaus, organisiert durch die Kameraden/innen eine Überraschung. Was war geschehen? Zur großen Freude haben die Kameraden an das 10-jährige Dienstjubiläum zur Bestellung zur Ortswehrführung gedacht. Als Kamerad Bergk, Kamerad Suter und Kamerad Bartl Glückwünsche und Präsente von unseren Feuerwehrmännern und Frauen überreicht bekamen, da waren wir sprachlos und sehr gerührt.

Ein besseres Dankeschön kann man nun wirklich nicht erwarten. In den ersten Jahren hatte die Ortswehrführung einige Turbulenzen von außen zu bestehen. In dieser Zeit sind wir sehr zusammengewachsen. Ja, ich kann mit Stolz sagen: wir sind schon eine fest zusammen geschweißte Mannschaft. Das gab Ansporn das sich die Ortwehrführung für die Zukunft weiterhin für die Feuerwehr Groß Schönebeck, vor allem für den Zusammenhalt und Kameradschaft einsetzen wird!

Ab April startete die zusätzliche Alarmierung über DIVERA. Wer wollte, konnte sich dort registrieren lassen. Jetzt bekamen wir zusätzliche Informationen zum Einsatzort mittels TV Bildschirmen.

Ab Mai gab es ein Impfangebot durch den Landkreis, Kameraden nahmen das Angebot an.

Im Juni haben kurz nacheinander 2 Hochzeiten stattgefunden. Den Anfang machte Kamerad Denis Maetschke und Kameradin Carolin Schulz. Dann folgten Kamerad Brüssow und Kameradin Madelyn Klausing. Soweit es pandemiebedingt möglich war brachten wir den frisch vermählten Paaren unsere Glückwünsche entgegen.

Im Sommer hatten Kamerad Bergk und Kamerad Bartl zur Probe zwei unterschiedliche persönliche Schutzausrüstungen (PSA) zu Testzwecken erhalten und auch im Einsatz getragen. Nachdem die Auswahl durch die Einsatzkräfte der Feuerwehren getroffen war, erhielten wir im Oktober Besuch von der Firma BTL. Dort wurden an den ersten Kameraden die Körpermessungen zur Anpassung für die neue PSA vorgenommen.

Auch für Nachwuchs wurde gesorgt. Im September ist Kamerad Poppe Papa geworden.

Eine große Räumaktion fand im September auch noch statt. Wir hatte eine Grundreinigung im Gerätehaus. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnten die Reinigungsarbeiten zufriedenstellend abgeschlossen werden.    

Im Oktober fuhren Kameraden zur Florianmesse nach Dresden. Dort führten wir viele Fachgespräche und brachten uns auf den neusten Stand der Feuerwehrtechnik.
Am Stand von THT konnten wir das erste Tanklöschfahrzeug TLF-W Typ BB auf TATRA Fahrgestell für das Land Brandenburg in Augenschein nehmen. Die Mitarbeiter vor Ort waren sehr bemüht unsere Fragen zu beantworten. Jede von uns gewählte Beladungsoption wurde besprochen. Wir bekamen so eine Vorstellung für unser zukünftiges Einsatzfahrzeug.
Hier möchte ich noch einmal Dank an den Träger des Brandschutzes und des Gemeindebrandmeisters sagen, dass der von uns durchgesprochene optionale Beladungswunsch berücksichtigt wurde.

Im Oktober haben wir dann auch den Grundstein für einen Feuerwehrverein gelegt. Das erste Arbeitstreffen fand in kleiner Runde Anfang November statt.
Ende November holte uns das Covid-19 Virus wieder ein. Nur Aktivitäten die zur Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft dienten waren dann wieder erlaubt.
Durch die allgemeinen Einschränkungen litt das gewohnte Kameradschaftsleben. So konnte das Sommerfest und die Weihnachtsfeier pandemiebedingt nicht stattfinden.
Das oberste Gebot der Groß Schönebecker Wehr war stets, die Einsatzbereitschaft nicht zu gefährden.

Nun ist es aber auch an der Zeit für die gute Zusammenarbeit einmal danke zu sagen. Beginnen möchte ich mit den Arbeitgebern. Sie unterstützen unsere ehrenamtliche Arbeit, sodass die Einsatzkräfte, soweit es möglich ist zur Einsatzfahrt und Ausbildung freigestellt werden. Danke sagen möchte ich dem Träger des Brandschutzes sowie deren Sachbearbeiterinnen Frau Matros, dem GBM Kamerad Seeger, dem Kamerad Weiler als Gemeindegerätewart, die Freiwillige Feuerwehr Klandorf, den Ortsvorstehern Herr Zeidler /Groß Schönebeck und Herr Schmidt /Böhmerheide.

Auch möchte ich mich an dieser Stelle bei unseren Jugendwarten Kamerad Brüssow und Kamerad Peter für ihre Arbeit mit den jungen Brandschützern recht herzlich bedanken.
Mein Dank gilt auch den Angehörigen meiner Kameraden, die dieser ehrenamtlichen Tätigkeit sehr viel Verständnis entgegengebracht haben.

Zum Abschluss meines Jahresrückblicks möchte ich mich bei allen Kameradinnen und Kameraden für Ihre ständige Einsatzbereitschaft, ihr Engagement und für ihr Vertrauen ganz herzlich bedanken.

In diesem Sinne wünsche ich allen Anwesenden für das Jahr 2022 viel Erfolg, ein bisschen Normalität im Alltag vor allem aber Gesundheit.

Ortswehrführer Kay Bartl

Berlin vom Wasser aus Erleben - Ein Ausflug mit den Groß Schönebecker Neubürgern

Geschrieben von Rainer Klemke am . Veröffentlicht in Aktuelles

 

Die MS Frohsinn auf der Fahrt vor der Berliner Kongresshalle ("Schwangere Auster), ein Geschenk der Amerikaner an Berlin, heute als "Haus der Kulturen der Welt" genutzt.

Erst musste die Dampferfahrt wegen der Corona-Erkrankung der Schiffsbesatzung verschoben werden, dann war bei der Heidekrautbahn Schienenersatzverkehr angesagt und die Gefahr enstanden, dass die 80 Teilnehmer nicht alle vom Ersatzbus mitgenommen werden konnten. Doch eine Mail an die NEB bewirkte, dass ein größerer Bus eingesetzt wurde und so konnten die syrischen, tschetschnenischen und ukrainischen Geflüchteten, die in Groß Schönebeck eine neue Heimat gefunden haben, am 7. August ihre Fahrt nach Berlin antreten. Geführt von der ehrenamtlich tätigen Leiterin der Deutschkurse und des Schularbeitszirkels des Bürgervereins, Karin Friedrich, wanderte die Gruppe nach der Ankunft in Berlin durch das Nikolai-Viertel und besichtigte u.a. mit der dortigen Museumskirche das älteste Berliner Bauwerk.

Einstieg am Historischen Hafen an der Fischerinsel in Alt-Berlin auf die MS Frohsinn

Dann ging es am Historischen Hafen an der Fischerinsel auf die MS Frohsinn, ein 1936 erbautes Museumsschiff der Stiftung Museumshafen, wo die Gruppe vom Stiftungsvorstand und Eigner Manfred Pfitsch und vom Sprecher des Willkommensteams des Bürgervereins, Rainer E. Klemke, empfangen wurde. Schnell war das reichhaltige Buffet, zu dem die Teilnehmer ihre nationalen Spezialitäten mitgebracht hatten, aufgebaut und dann konnte das Schiff losfahren.

Adam Mechidov aus Tschetschenien, der seit 2015 mit seiner Familie in Groß Schönebeck lebt und derzeit eine Lehre beim örtlichen EDEKA-Markt absolviert, war bereits zum dritten Mal bei einer solchen Fahrt mit Geflüchteten dabei und erläuterte auf russisch zusammen mit Rainer E. Klemke, was es an besonderen Sehenswürdigkeiten entlang der Fahrt über die Spree zu sehen gab. Anhand von Filmen über das 1945 zerstörte Berlin in der kostenlosen berlinHistory.app wurde den Teilnehmern gezeigt, dass Städte wie Grosny, Aleppo, Mariopol und Cherson, woher die Geflüchteten u.a. kommen, auch wieder wie Berlin neu auferstehen können, wie dies hier in Berlin zu sehen war.

Fahrt durchs Regierungsviertel

Beginnend an der Mühlendammschleuse, wo bis zu 30.000 Schiffe im Jahr geschleust werden, vorbei an Reichstag, Paul-Löbe-Haus und Bundestagsbibliothek, Bundeskanzleramt und Kongreßhalle, dem heutigen Haus der Kulturen der Welt, ging es bis zum Amtssitz des Bundespräsidenten, Schloss Bellevue, und dann flussaufwärts weiter zur Jannowitzbrücke, wo U-Bahn, Fluss, Straße und S-Bahn übereinander auf vier Ebenen ein besonderes Bauwerk bilden, zur East-Side-Gallery und dem dortigen neuen Stadtviertel, wo man die Geschichte der Teilung und der Wiedervereinigung sowie des Wiederaufbaus von Berlin erzählen konnte bis zu den neuen Bauten auf der ehemaligen Fischersiedlung Strahlau und am Rummelsburger See, wo die wilden Wassercamper mit ihren Booten liegen und sich das ehemaligen DDR-Zuchthaus und das frühere Armen- und Bewahrungshaus der Reichshauptstadt - heute ein schickes Wohnquartier mit Gedenkort - befand.

Unterwegs wurden unzählige Fotos und Filmaufnahmen gemacht und in die Heimat zu Familie und Freunden geschickt.

Vor der Oberbaumbrücke, die 1896 zur Gewerbe- und Kolonialausstellung im Treptower Park nach dem Vorbild der Stadtmauer in Neubrandneburg errichtet wurde sowie links der DDR-Eierspeicher für 6 Millionen Eier, heute Universal-Studios

Voller neuer Eindrücke und mit neuen Kontakten untereinander kehrten die Teilnehmer in die Schorfheide zurück, wo es zum Abschied ein herzliches Umarmen und ein ganz großes Dankeschön für diesen erlebnisreichen Tag gab. Ein großes Dankeschön ging auch an die Firmen Agrmex und e.dis, die es nun schon zum dritten Mal seit 2015 ermöglichten, Berlin und seine Geschichte mit den Neubürgern vom Wasser aus entdecken zu können sowie an die Stiftung Museumshafen Berlin.

Gruppenfoto mit den Teilnehmern

Karin Friedrich und Rainer E. Klemke werden nun weitere Angebote für die Kinder der Geflüchteten (wovon schon acht in Groß Schönebeck geboren wurden) vorbereiten. Auf Einladung des Kletterwaldes am Wildpark (https://www.wildpark-schorfheide.de/de/spiel-spass/kletterwald-schorfheide.html) wird es für sie dort einen Kletter-Nachmittag geben. Und für besonders kriegstraumatisierte Kinder wird auf dem Reiterhof von Gut Sarnow therapeutisches Reiten ermöglicht.

 

Groß Schönebeck als energetischer Selbstversorger? Das Dorf baut an seiner Zukunft.

Geschrieben von Rainer Klemke am . Veröffentlicht in Aktuelles

Windräder zahlen sich mehrfach für unser Dorf aus

Es wird noch einige Jahre dauern, bis alle Planungs- und Genehmigungsprozesse und die Lieferengpässe bewältigt sind, aber es soll auch in Groß Schönebeck Windräder entlang der Bahnlinie und auf dem Hinterplan geben, wenn alle Voraussetzungen abschließend geklärt sind.
Das ist ein Ergebnis der öffentlichen Ortsbeiratssitzung am 2. August in der Gaststätte zur Schorfheide.

Wie Rainer Dickmann von der SAG berichtete, sieht der Integrierte Regionalplan Uckermark/Barnim unter Nr. 39 (https://uckermark-barnim.de/wp-content/uploads/SUP_iRP_UmBar_Entwurf_2022_Umweltbericht_Anh_2_Steckbriefe_WEG.pdf

die Aufstellung von 7 Windrädern entlang der Bahnlinie bis zu ehemaligen Mülldopnie außerhalb der Schutzgebiete vor. Wird dieser Plan so beschlossen, wovon auszugehen ist, könnte dort jeder der Teilgrundstücksbesitzer Windräder ohne weitere Genehmigungs- und Einspruchsverfahren installieren lassen. Dankeswerter Weise hat die SAG die Initiative ergriffen, alle Grundeigentümer an einen Tisch zu bringen, um ein geordntes gemeinsames Vorgehen zu vereinbaren und anzustreben, das Projekt mit einem gemeindlichen Bebauungsplan zu strukturieren. Dabei strebt die SAG auch auf eigenem Grund auf dem Hinterplan die Aufstellung weiterer 5 Windräder landschaftsschutzverträglich an und hat dazu in der Ortsbeiratssitzung einen einstimmigen positiven Beschluß des Ortsbeirates erhalten.
Mit der Aufstellung dieser Windräder wird nicht nur eine herausragender Beitrag zum Schutz des Klimas und der bedrohten Energieversorgung geleistet. Damit wird auch ein wichtiger existenzsichernder Beitrag zur Zukunft unseres landwirtschaftlichen Betriebes geleistet, der unter der schlechten Bodenqualität und den beiden Trocksommern (und kommenden Klimaverschlechterungen) sehr zu leiden hat, und es spült auch mehrere 100.000 € pro Jahr in die Etats der beiden Dörfer Groß Schönebeck und Klandorf, (mit denen sie dann selbstständig wirtschaften können), weil die anliegenden Ortschaften im Umkreis von 3 Km an den Erträgen der Windräder beteiligt sind.

Derzeit werden von einer Planungsgruppe die Unterlagen ausgearbeitet und alle Voraussetzungen geprüft (Umweltverträglichkeitsprüfung und Machbarkeit), um sie dann auf einer Bürgerversammlung vorzustellen.

 

Kann man bald mit Erdwärme in Groß Schönebeck heizen?

Schon zu DDR-Zeiten wurde auf dem Sarnow gebohrt und diese Forschungen nach der Wiedervereinigung vom Potsdamer Geoforschungsinstitut unter Leitung von Prof. Sass fortgeführt. Dort hat man zwar kein Erdöl oder Erdgas in bis zu 4 km Tiefe gefunden, wohl aber potentiell nutzbare Erdwärme. Bislang rechnete sich deren Nutzung aber noch nicht. Das ist nun unter den neuen Rahmenbedingungen (Energiekrise und klimaverträgliche Heizung) anders geworden. Daher bereitet das Forschungsinstitut nun mit allen Beteiligten einschließlich unseres Dorfes einen Forschungsantrag zu einem praktischen Versuch vor, diese Erdwärme aus ca. 2 km Tiefe (mit 65 Grad Wärme) für die Beheizung von Gebäuden in Groß Schönebeck zu nutzen, wobei zunächst an Schule, Kita, Schloß und die neue Siedlung hinter dem Schloß an der Kannegießerstraße gedacht ist.

Aber auch dabei sind noch viele Beiträge zu erarbeiten und Voraussetzungen zu klären, was einen zeitlichen Horizont von einigen Jahren bedeutet.

Mühlenstraße wird neu gebaut

Sehr viel früher als die Energieprojekte wird ein seit Jahren teils auch kontrovers diskutiertes Bauprojekt "Mühlenstraße" realisiert werden. Ortsvorsteher Andreas Zeidler informierte dazu, dass derzeit die Vermessungs- und Planungsarbeiten laufen, um ab nächstem Jahr bis einschließlich 2024 auf 1250 m Länge die Mühlenstraße von Grund auf neu zu bauen und mit einer 5,05 m breiten Asphaltdecke und durchgehender Beleuchtung auszustatten. Die Gemeinde plant dafür Kosten in Höhe von 1,6 Mio. € ein, die Anwohnenden müssen dazu keinen Beitrag leisten.

Glasfaserleitungen für Telefon werden derzeit verlegt

Auch bei der Ausstattung mit Glasfaserleitungen macht Groß Schönebeck einen großen Schritt in die Zukunft: Derzeit werden - vor allem im Durchschussverfahren - die neuen Telefonkabel im Ort verlegt. Das soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Wer dafür einen Anschluss beantragt hat (oder das in den nächsten Tagen tut). bekommt den noch kostenlos! Man wird dann noch angeschrieben, um die Entfernungen zum Haus, wo der Hausanschluss gelegt werden soll, auszumessen und Bilder davon an die beauftragte Firma zu schicken.

Infos dazu unter: https://www2.dns-net.de/de-de/schorfheide

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