Jahresrückblick über die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Groß Schönebeck 2018

Geschrieben von Kay Bartl am . Veröffentlicht in Freiwillige Feuerwehr

Es ist  Freitagabend, der 25.01.19 und traditionellerweise wieder einmal Zeit einen Rückblick  über das hinter uns liegende Jahr zu geben.

Das Jahr 2018 hat für uns mit großer Trauer begonnen. Wir haben zwei  erfahrene Kameraden verloren.
Am 04.03.2018 verstarb für uns unerwartet der ehemalige Amtsbrandmeister des damaligen Amtes Groß Schönebeck und ehemaliger Ortswehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Klandorf Kamerad Martin Wolff.
Am 24.03.2018 verstarb der Groß Schönebecker Kamerad Heinz Bergemann. Kamerad Bergemann war zuletzt HLM und  57 Jahre Mitglied unserer Wehr. Bei großer Anteilnahme, begleiteten wir sie auf ihren letzten Weg zu ihrer Ruhestätte.

Im letzten Jahr haben wir in unserer Freizeit, neben Beruf und Familie viele Stunden bei unserer Feuerwehr verbracht. Das hat uns wieder gezeigt das Feuerwehrmann nicht irgendein Hobby ist. Es ist für uns Kameraden nicht immer einfach zusätzlich Zeit nach Feierabend oder vor der Arbeit, bei manchen sogar während der Arbeit für die Aufgaben im Ehrenamt unserer Feuerwehr zu finden. Viele Kameraden arbeiten außerhalb unseres Ortes. Auch das junge Kameraden mittlerweile eine Familie gegründet haben und jetzt auch als Papa ihren Mann stehen, da fehlt natürlich die Zeit für die Feuerwehr.

Neben unserer Aufgabe Retten-Bergen-Löschen beteiligten wir uns in verschiedenen Bereichen an vielen Aktivitäten.
Wir haben dadurch einen erheblichen Anteil an das soziale Leben hier im Ort. Unser Ehrenamt hat in unserem Dorf einen hohen Stellenwert. Das motiviert uns den Anspruch unserer Bürger an ihrer Feuerwehr weiterhin uneingeschränkt einsatzbereit zu sein. Dazu später mehr.
 
Die Zusammenarbeit der Groß Schönebecker Wehr in Groß Schönebeck mit Einrichtungen, Firmen und Vereinen funktioniert auch über die Ortsgrenze hinaus sehr gut. Ich weiß, dass es nicht selbstverständlich ist, dass Arbeitgeber meine Kameraden für Ausbildungen und Alarmierungen von der Arbeit freistellen.
Nicht zu vergessen die Ortsvorsteher Herr Buhrs und Herr Schmidt sowie unsere Gemeindeverwaltung. Haben wir ein Problem, dann wird uns geholfen.

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Nun aber erst einmal zu den Einsätzen des vergangenen Jahres.

Die Groß Schönebecker Kameraden wurden zu 38 Einsätze alarmiert wobei wir diesmal öfters überörtlich in Nachbargemeinden bzw. im Zuge der Brandschutzeinheit (BSE) des LK Barnim im Land Brandenburg mit zu Einsätzen nach Fichtenwalde und Treuenbrietzen gefahren sind. Da bewährte sich die über Jahre gute Zusammenarbeit mit den Kameraden der umliegenden Gemeinden.
Wie im Vorjahr von mir schon angedeutet zeigt die Einsatzstatistik, dass die Brandeinsätze von Jahr zu Jahr wieder zunehmen. Das lag nicht nur an die lange  Trockenperiode im letzten Sommer.
 
Der erste Einsatz war am 10.01.2018 und der letzte am 29.11.2018.

Wir wurden zu 23 THL und  VKU´s alarmiert.

Die THL und VKU´s verteilten sich wie folgt:
•    7 VKU mit 11 Verletzten Personen
•    2 THL Tier in Not
•    1 THL Wasserrohrbruch
•    1 THL Türnotöffnung
•    2 THL Unterstützung Rettungsdienst
•    3 THL Ölspur
•    5 THL Natur / Baum
•    2 THL sonstiges


Weiterhin rückten wir zu 15 Brandalarmierungen aus die sich wie folgt zusammensetzten:
•    5 x Gebäude
•    1 x Strohmiete
•    4 x Wald
•    5 x sonstiges

Zur zweimaligen Alarmierung der BSE waren immer mehr Kameraden zum Ausrücken verfügbar als tatsächlich gebraucht wurden. Natürlich konnten nicht alle mit fahren, denn die Einsatzbereitschaft musste hier vor Ort auch aufrechterhalten werden.

Aufgeteilt auf die Monate:
•    Januar        1
•    Februar       3
•    März           6
•    April            5
•    Mai             2
•    Juni            4
•    Juli             7
•    August       3
•    September 2
•    Oktober      3
•    November   2
•    Dezember   0

Obwohl auch wir  zeitweise Probleme hatten unsere Einsatzbereitschaft zu gewährleisten, waren ob Tag oder Nacht im Durchschnitt 10 Kameraden zum Einsatz ausgerückt. Zusätzlich waren fast immer Kameraden im Gerätehaus oder am Telefon als nachrückende Einsatzkräfte auf Abruf in Bereitschaft. Die Ausrücke Zeit, das heißt zwischen Alarmierung durch die Leitstelle und Erstmeldung  vom Fahrzeug belief sich im Durchschnitt auf 5,1 min. Auf diese Einsatzbereitschaft können wir Schönebecker Kameraden stolz sein.
Ein Kamerad hat sich im Feuerwehrdienst eine Verletzung zugezogen, so dass er einige Monate für den Feuerwehrdienst nicht zur Verfügung stand.

 Die reine Einsatzdauer belief sich insgesamt auf 104 h 23 min.
Oder 4 Tage und 8h23min.
Nicht mitgerechnet ist die Zeit der Nachbereitung wie z.B. die Aufbereitung der Geräte und Einsatzfahrzeuge für den nächsten Einsatz.

Die Bereitschaft zur Ausbildung ist wie in den vergangenen Jahren in der Groß Schönebecker Wehr gleichbleibend hoch. So nahmen Kameraden an den Angebotenen Ausbildungen auf Gemeinde, -Kreis- und Landesebene erfolgreich Werktags, nach Feierabend oder an den Wochenenden teil:

•    Im Januar absolvierten wir zusammen mit den Kameraden aus Klandorf einen Tag lang den Auffrischungskurz in der 1. Hilfe
•    im Februar war 1 Kamerad  in der LSTE Eisenhüttenstadt zum Lehrgang Leiter einer Feuerwehr
•    im April besuchten 2 Kameraden den TMI Lehrgang, 1 Kamerad den Lehrgang TMII
•    im September besuchte 1 Kameradin  den TF Lehrgang,
•    1 Kamerad den Funker Lehrgang
•    weiterhin fuhren wir zur Tauglichkeitsuntersuchung nach Eberswalde zur Praxis Dr. Kunkis
•    15 Atemschutzgeräteträger absolvierten die Übungsstrecke im FTZ

Der aktuelle Ausbildungsstand ist wie folgt:
•    3 Zugführer
•    6 Gruppenführer
•    12 Truppführer
•    14 Maschinisten
•    15 Atemschutzgeräteträger Träger

Weiterhin wurden 10 Dienste und 5 Versammlungen die laut Dienstplan festgelegt waren durchgeführt.
Zusätzlich fanden zusammen mit unseren Familienangehörigen ein Grillabend und eine Weihnachtsfeier statt.

Alle Wartungstermine die einen Werkstattbesuch der Fahrzeuge  notwendig machten, das organisierten wir wie immer selbständig.
Das Entlastete unseren Gemeindegerätewart und er konnte sich anderen Aufgaben widmen.

Dafür möchte ich mich an dieser Stelle bei den Kameraden für ihren großen Enthusiasmus recht herzlich bedanken.

Ich möchte mich auch an dieser Stelle bei unseren Jugendwarten Kamerad Driever, Kameradin Kubatzki und Kamerad Brüssow für ihre Arbeit mit den jungen Brandschützern recht herzlich bedanken. Ohne Unterstützung der Kameraden und Eltern wäre einiges in der Jugendfeuerwehr nicht durchführbar. Die Jugendfeuerwehr ist eines der wichtigsten Potenziale einer Freiwilligen Feuerwehr.

Im September konnten wir einen Kameraden für den Feuerwehrdienst neu zugewinnen.
Aktuell hat die Feuerwehr Groß Schönebeck 55 Mitglieder. Davon verrichten 33 Kameraden/in ehrenamtlich ihren aktiven Dienst in unserer Wehr.
Man mag es kaum glauben, in der Vergangenheit musste der eine oder andere vertröstet werden. Nicht weil wir keine neuen Kameraden wollten, nein-schlicht weg aus Platzmangel.
Entgegen des allgemeinen Trends ist die Mitgliederzahl in der Groß Schönebeck Wehr stabil. Von Nachwuchsproblemen wurden wir bis jetzt verschont.

Nach über einem Jahr Planung fand an 17.03.2018 die Festsitzung auf Grund unseres 115 Jährigen Gründungsjubiläum unserer Freiwilligen Feuerwehr statt.
Ein für uns sehr großes Ereignis. So folgten über 100 Gäste gemeinsam mit Kameraden angrenzender Wehren unserer Einladung und kamen zur Festsitzung. Gemeinsam gedachten wir die in den letzten Jahren verstorbenen Kameraden und konnten aber auch miterleben wie viele Kameraden für ihr Engagement im Ehrenamt geehrt wurden.
Die große Resonanz durch unsere Bürger empfanden wir als ein Dankeschön für unsere ehrenamtliche Arbeit.

Musikalisch begleitet wurde der Abend von DJ Wohni. Erst die morgens erfolgte Alarmierung zu einem neuen Einsatz, sorgte dafür, dass die offizielle Festsitzung abrupt beendet war.

Ich möchte mich auf diesem Wege bei alle Bedanken die für ein gutes Gelingen für unsere Festsitzung beigetragen haben.

Ein 2. Jubiläum begingen wir in kameradschaftlicher kleiner Runde am 19.12.2018 im Rahmen eines gemütlichen Abendessens.
Am 19.12.1998 also vor genau 20 Jahren war die feierliche Übergabe unseres neuen Feuerwehrgerätehauses. Das war im damaligen Amt Groß Schönebeck ein großer Festakt.

Ein Fehler ist es eine Feuerwehr an die Anzahl der Einsätze zu Messen darum berichte ich an dieser Stelle über einen weiteren Aufgabenbereich bei denen wir über das vergangene Jahr präsent waren, geholfen haben, gern mitgestalteten, abgesichert und mitbegleitet haben.
•    Absicherung der Weihnachtsbaumverbrennung
•    gern folgten wir der Einladung unseres OVS Herr Buhrs zum Neujahrsempfang
•    geladen waren wir zur JHV bei den Kameraden in Zerpenschleuse und Klandorf
•    abgesichert wurde das Osterfeuer im Wildpark, Groß Schönebeck und Böhmerheide, alle an einem Tag  
•    die Feier der Fußballer
•    geladen waren wir zum TLF15 G5 Treffen auf dem Flugplatz Finowfurt
•    der Sportverein, Abteilung Biathlon bat um unsere Hilfe
•    Absicherung des Maibaumumzuges
•    geladen waren wir zur Ortsbeiratssitzung nach Böhmerheide
•    so fuhren Kameraden mit unserem TLF15 G5 zum Jubiläum nach Weißwasser
•    das Kinderfest im Wildpark Schorfheide, auch dort waren wir mit dabei
•    zur Präsentation zum europäischen Dorferneuerungspreis, auch dafür öffneten wir unsere Tore
•    nebenbei hatten wir Besuch von einem Kameraden aus Finnland
•    viel Zuspruch bekamen wir von viele Besucher zum Tag der offenen Höfe im Rahmen der Brandenburger Landpartie, ein großer Eindruck hinterließ bei den Besuchern ein demonstrierter Fettbrand
•    aktiv beteiligten wir uns bei der Jubiläumsfeier der Klandorfer Kameraden
•    abgesichert wurde der Waldlauf der Waldschule
•    beim KiTa Borstelfest wurden die Kinder über die Handhabung mit Feuerlöschern bei selbständigen Löschversuchen vertraut gemacht
•    an die 100 Teilnehmer der Tigerrally machten bei uns einen Boxenstopp
•    wir halfen beim Kirchenpicknick
•    unterstützt wurde unsere kleine Grundschule beim Sportfest
•    gefeiert wurde auch:2 Kameraden sind Eltern geworden, ein Kamerad hat geheiratet
•    geladen hatten die Kameraden aus Klandorf
•    präsent waren wir an 2 Tagen zum Gründungsjubiläum der Feuerwehr Altenhof und GFW Tag
•    beim Sommerfest des Heidehauses
•    in Böhmerheide stellten wir zum Schorfheidefrühstück ein Teil der Stromversorgung her
•    ebenso folgten wir der Einladung nach Grüneberg zum Trecker Treck um auch dort ein Teil der Stromversorgung mit zu übernehmen
•    die KiTa Borstel hatte eine Projektwoche Feuerwehr, viele Kinder verließen unser Gerätehaus mit Begeisterung in den Augen
•    wir gratulierten Herr Maaß von der Firma Maaß und Frau Hilliger vom EDKA Markt zum 60gsten Geburtstag
•    wir folgten der Einladung des LR zur Dankesveranstaltung für die großen Waldbrände im Land Brandenburg
•    mit dabei waren wir zum Herbstfest mit anschließenden Fackelumzug und Lagerfeuer in Groß Schönebeck
•     abgesichert haben wir das Herbstfeuer in Böhmerheide
•    wir unterstützten die Jugendfeuerwehr der Gemeinde für eine Fahrt ins Tropical Islands
•    geladen waren wir zur Weihnachtsfeier in unserer kleinen Grundschule
•    auch beim Groß Schönebecker Weihnachtsmarkt waren wir mit dabei

Wir nutzten  einen Großteil der Veranstaltungen für unsere Öffentlichkeitsarbeit und die Feuerwehr Groß Schönebeck  besser bekannt zu machen.
Die eine oder andere Einladung oder Veranstaltung konnte aus Zeitmangel nicht wahrgenommen werden.

Zwischendurch haben wir gemeinsam konstruktiv mit allen Ortswehrführern, Gemeindewehrführung und Ordnungsamt in vielen Stunden den Gefahrenabwehr und Bedarfsplan der Gemeinde Schorfheide aktualisiert, in der Hoffnung einen guten Grundstein für die nächsten Jahre gelegt zu haben.

Abschließend möchte ich betonen, dass die Feuerwehr Groß Schönebeck eine fest zusammen geschweißte Mannschaft ist. Natürlich ist das alles nur möglich weil wir viel Unterstützung aus unserem Umfeld  erhalten. Sei es mit Rat und Tat, mit Gerät für unsere Öffentlichkeitsarbeit oder durch die Arbeitgeber. Auch die Arbeit unserer Kameradinnen die viel im Hintergrund tätig sind möchte ich nicht unerwähnt lassen.

Zum  Abschluss meines Jahresrückblicks möchte ich mich bei allen Kameradinnen und Kameraden für Ihre ständige Einsatzbereitschaft und für euer Vertrauen ganz herzlich bedanken.
Mein Dank gilt auch den Angehörigen meiner Kameraden, die dieser ehrenamtlichen Tätigkeit sehr viel Verständnis entgegen gebracht haben.

Im diesem Sinne wünsche ich allen Anwesenden für das Jahr 2019 viel Erfolg vor allem aber Gesundheit.