Stolpersteinprojekt für NS-Opfer
Bürgerverein sucht Informationen zur Familie Leiser
Der Bürgerverein plant die Verlegung eines „Stolpersteins“ für die Kaufmannsfamilie Leiser aus Groß Schönebeck, um an diese Opfer des NS-Terrors in unserem Dorf vor ihrem ehemaligen Wohnhaus zu erinnern. Dazu haben wir die hier aufgeführten Informationen zusammengetragen, die jedoch noch keine präzise Auskunft zum Verbleib der Familienmitglieder geben und noch zu verifizieren sind. Gesucht werden Hinweise zu genauen Daten und ggf. bekannte Nachkommen der Familie. Gesucht werden auch Fotos der Familie Leiser sowie des ehemaligen Kaufhauses Leiser in der Ernst-Thälmannstraße. Jeder sachdienliche Hinweis aus dem Gedächtnis von ZeitzeugInnen (Adressen?, ergänzende/korrigierende Informationen zu den unten Stehenden) oder aus den Fotoalben Groß Schönebecker Familien ist herzlich willkommen. Darauf freuen sich: Anette Flade (Pfarrhaus) oder Rainer E. Klemke, Schlufter Str. 20 (Tel.: 0152 34142946, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).
Bisherige Informationen über „Familie Leiser“ aus Groß Schönebeck
- Leisers müssen schon längere Zeit (mehrere Generationen) in GS gewesen sein
- Zur Familie gehörten: Friedemann (Fred) Leiser mit Ehefrau (Name nicht bekannt); 3 Töchter: 1. Martel 2. Alice und der Name der 3. Tochter ist unbekannt; 2 Schwestern von Herrn Leiser – Alma und Flora (unverheiratet) und der Vater von Herrn Leiser (Name unbekannt)
- Leisers Schwestern waren im Geschäft tätig. Frau Leiser war kaum in der Öffentlichkeit. Tochter Marthel heiratete Herrn Kath, einen Nichtjuden und lebt auch in GS. Aus dieser Ehe gibt es einen Sohn, der hier in GS zur Schule gegangen ist. 2.Tochter, Alice lebte in Berlin, verheiratet mit Juden. 3. Tochter lebte in Holland.
- Die 2 Schwestern von Herrn Leiser und deren Vater lebten bei Kozoneck (Schreibweise?) jetzt Haus von Bäckerei Graw in GS
- Tochter Marthel lebte nach Heirat mit Mann und Sohn im Altenteil bei Familie Hübner in der Thälmannstraße13 in GS
- Die Familie Hübner hat dann auch Leisers Schwester Jenny Mandelkern mit gehbehindertem Mann aus Berlin kommend mehrere Jahre versteckt. Mandelkerns sind 1945 nach Tel Aviv ausgereist (haben sich 1x mit einer Postkarte gemeldet und bedankt)
- Am 10.November 1938 wurde das Leiser Landwarenhaus zerstört und nicht wieder geöffnet
- 1939 verkauften Leisers das Grundstück an Familie Röser, blieben dort aber wohnen. Zu DDR-Zeiten hat Familie Kath versucht, das Elternhaus zurück zu bekommen, war aber nicht möglich, weil es bereits an Familie Röser verkauft worden war.
- 1941 oder 1942 wurden Herr und Frau Leiser und seine 2 Schwestern (was mit dem Opa war ist nicht klar, er war bei Familie Brandt versteckt) abtransportiert (über welche Stationen - auch nicht klar, jemand sagte, sie sollten nach Warschau).
Es gibt lediglich ein Foto: Fred Leiser und seine 2 Schwestern Alma und Flora