Herr Fuchs und Frau Elster

Geschrieben von Jörg Mitzlaff am . Veröffentlicht in Themenpfad Walter Krumbach

 

„Ich möchte alles wissen, warum, weshalb, wieso?

Erst lange warten müssen, erst lange warten müssen,

das macht mich gar nicht froh.“

(Titelbild und Liedtext aus „Herr Fuchs und Frau Elster – Ein musikalisches Kinderbuch“ mit Texten von Ursula Sturm, Liedtexten von Walter Krumbach, Musik: Wolfgang Richter, Illustrationen von Rudolf Schultz-Debowski, Verlag Lied der Zeit, Musikverlag Berlin 1970)

 

Die zu Beginn der 1960er Jahre aktive neue Kinderfernseh-Redakteurin Ursula Sturm mischte gemeinsam mit Walter Krumbach den „Märchenwald“ kräftig auf. „Herr Fuchs und Frau Elster“ avancierten mit neuem Profil als sich ewig streitendes Paar in den „Abendgrüßen“ zu neuem Glanz. Sie waren fortwährend die Markenzeichen der Serie.

Anders als die lieben und netten Bewohner des Märchenlandes wirkten die beiden Streithähne etwas anarchistischer, womit sich ihre Beliebtheit bei den Kindern wohl erklären lässt. Als das Paar im Jahr 1957 zum ersten Mal erschien, wurden zunächst bewusst die Klischees von der diebischen Elster und dem verschlagenen Fuchs bedient. Frau Elster war neugierig, eitel und klatschsüchtig. Mit ihren ständigen Kabbeleien erinnern sie an ein Ehepaar, die sich jedoch stets siezten, nicht zusammenwohnten und nach einem Zank schnell wieder vertrugen. Herr Fuchs lebte stets in seinem Bau und „Elsterchen“ in ihrem Nest. In einer frühen Folge aus dem Jahre 1964 „pflegt Frau Elster den kranken Fuchs“. Ein Schelm, wer denkt, hier hätte Krumbach eigene Familienerfahrungen mit eingebracht.

Legendär waren manche Redewendungen und Ausrufe des Fuchses wie „Hassassassassassass“, „Kreuzspinne und Kreuzschnabel“ oder „Kuckucksei und Wiedehopf“. Ferner sang Herr Fuchs gelegentlich das Lied “Der Fuchs geht durch den Wald“.Für die längste Reihe der „Abendgrüße“ (nahezu 1.500 Episoden) schrieb Krumbach zwischen 1962 und 1980 etwas mehr als 200 Folgen.

Fuchs: Aha! Tschüss Elsterchen. der Fuchs geht durch den Wald. der Fuchs geht durch den Wald.
Elster: Aber sie haben ja noch nie besonders viel Feingefühl gegenüber Frauen besessen.
Fuchs: Joa. das ist bei ihnen auch nicht nötig.
Elster: Nein dieser Herr Fuchs.


(aus: Der Fuchs geht durch den Wald“)